Feuerwehren stöhnen über lange Wartezeiten für Fahrzeuge

Auch enorme Preissteigerungen werden zur Herausforderung

Teuerung und Lieferengpässe machen auch vor Oberösterreichs 912 Feuerwehren nicht halt. Lagen vor zwei Jahren die Lieferzeiten für Fahrzeuge noch bei etwa 15 Monaten, sind es jetzt rund zwei Jahre.

Der Grund: „Die Fahrgestelle sind nicht verfügbar“, sagt Johannes Dorfinger vom Landes-Feuerwehrkommando. Die Lieferzeiten seien lang und unzuverlässig. Für die Gemeinden, die einen großen Brocken der Finanzierung übernehmen, bedeutet dies zum einen, dass sie nun zwei Jahre vor der geplanten Inbetriebnahme bestellen dürfen — früher war es ein Jahr.

„Zum anderen muss nun auch anders geplant werden. Und alte Fahrzeuge müssen oft länger halten als gewollt“, so Dorfinger. Jedes Jahr müssen rund 100 Fahrzeuge für die Wehren bestellt werden — vom Kleinlösch- bis zum Rüstlöschfahrzeug und der Drehleiter. Die Ausschreibungen dafür erfolgen EU-weit — die Lieferanten und Fahrzeugaufbauer kommen aber zu einem großen Teil aus Österreich. Die Lieferprobleme betreffen aktuell alle Hersteller.

Bis zu 40 Prozent teurer

Was die Kosten betrifft, so sei man „ziemlich an der Decke angelangt“, betont Dorfinger und verweist auf die Preisentwicklung. „Von 2020 bis heuer gab es eine Preissteigerung zwischen 20 und 40 Prozent.“

Finanziert wird der Fuhrpark von den Gemeinden, dem Land OÖ und dem Landesfeuerwehrverband (LFV). Mehrausstattungen müssen die Wehren selbst bezahlen. 2022 hat etwa der LFV 5,6 Mio. Euro an Förderungen für die Ausstattung der Wehren ausgeschüttet — u. a für 49 Einsatzfahrzeuge und 24 Kommando- und Mannschaftfahrzeuge.

Die im Vorjahr lukrierten 3,3 Millionen Euro aus dem Feuerwehrpaket des Bundes sind zwar ein wichtiger Beitrag, „die Mehrkosten fressen die Förderungen jedoch auf“, so Dorfinger.

Von Renate Enöckl

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