Freude über Zirkus-Nachwuchs, doch die Sorgen bleiben

In Enns gestrandeter Circus Kaiser benötigt fast eine Tonne Futter am Tag

In Corona-Zeiten haben auch Clownerie und Artistik Zwangspause. Das bekommt Zirkusdirektor Alex Kaiser derzeit recht schmerzlich zu spüren. Mit 15 Personen und 42 Tieren ist der Zirkusdirektor in Enns (Bez. Linz-Land) gestrandet.

Ohne Aufführungen und somit auch ohne Einnahmen campiert der Circus Alex Kaiser seit 10. März auf der ehemaligen Papstwiese. „Die Artisten sind mittlerweile abgereist, nur noch die Familie und einige Helfer sind da“, erzählt der 41-jährige Münchner. Um sich und die Tiere — Ponys, Kamele, Pferde, Ziegen, Esel, Lamas — über die Runden zu bringen, hat er um Hilfe gebeten. „Und die Bevölkerung ist auch sehr, sehr gnädig mit uns“, bedankt sich Kaiser für die bisherigen zahlreichen Spenden.

Viele Leute hätten Äpfel und Karotten vorbeigebracht, andere Gutscheine, etwa vom Lagerhaus. Auch die Firma Fixkraft und örtliche Bäcker sind mit Lieferungen eingesprungen. Das Problem ist aber: „Nach Medienberichten wird viel gespendet, das lässt dann jedoch auch wieder rasch nach. Und wir haben mittlerweile so viel Obst, dass es verdirbt“, sagt Kaiser.

Trockenfutter fehlt

Dagegen fehlt es an Trockenfutter — Pferdemüsli oder Heu werden dringend gebraucht. Fast eine Tonne verfüttert Kaiser täglich an seine hungrige Tierschar, die in den vergangenen Tagen übrigens um zwei angewachsen ist. Den beiden Kamelbabys – waschechte Ennser – geht’s prächtig. Derzeit brauchen sie ja nur Muttermilch. Und auch bei einem Lama steht diese Woche Nachwuchs an.

Weniger prächtig ist die Wartezeit für die Familie. Nach der Winterpause war die Saison erst Anfang März in Linz wieder losgegangen. „Jetzt müssen wir bis mindestens Juni dableiben!“

Dabei ist der Zirkus nicht gerade vom Glück verfolgt, denn erst im Dezember hatte bei einem Gastspiel des Weihnachts-Circus‘ in Mauthausen Regen das Zirkuszelt und die Zelte der Tiere überschwemmt.

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