Graffiti: Linz zieht klare Grenze zwischen Straftat und Kunst

Linz rückt illegalen Schmierereien mit „Unterdruck“ zu Leibe

Während Graffitis als Street Art anerkannt und im öffentlichen Raum erwünscht sind und auch gefördert werden, verärgern illegale Schmierereien die Bevölkerung. Angesichts zahlreicher Spray-Aktionen in der Linzer Innenstadt zieht Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer (ÖVP) eine klare Grenze: „Wer Häuser beschmiert, begeht eine Straftat. Und diese mitunter schwere Sachbeschädigung muss auch gesetzlich geahndet werden“.

Denn „viele Hausbesitzer sind einfach sauer, wenn ihr Besitz permanent beschmiert wird- und die meisten bleiben ja auf den Reinigungskosten sitzen“, so die Stadträtin weiter.

Mit Nussschalen gegen Graffitis

Um den unliebsamen Schmierereien zu Leibe zu rücken, kommt in Linz ein Gerät zum Einsatz, dass diese regelrecht von den Wänden reibt. Ein Gemisch aus geschroteten Walnussschalen und Glasmehl wird durch Unterdruck auf 400 km/h beschleunigt und direkt auf die Oberfläche gesprüht.

Das Granulat wird mit der entfernten Farbe wieder in die Maschine gesaugt. „Im Rahmen der Rad.Werk.Stadt am Freitag, 15.3.2024, von 14 bis 17 Uhr im Innenhof beim Hotel ‚Schwarzer Bär‘ haben Interessierte die Möglichkeiten, so ein Gerät zu begutachten und mit uns zu diskutieren“, so Lang-Mayerhofer.

Legale Freiflächen

Österreichweit gibt es aktuell rund 80 Flächen für legale Graffitis – zehn davon sind in Oberösterreich, acht davon in Linz. (www.spraycity.at) Seit den 1980er-Jahren hat sich auch in der Stahlstadt eine Szene entwickelt, spätestens mit dem Mural Harbor sind Graffitis salonfähig geworden. Kulturreferentin Lang-Mayerhofer: „Der Mural Harbor als größtes Outdoor-Museum ist mittlerweile unter den Top10 der touristischen Sehenswürdigkeiten in Linz.“

Eine Mehrheit der Österreicher befürworten legales Graffiti und Street Art und wünscht sich sogar mehr davon, das zeigt eine repräsentative Befragung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) unter 1.000 Österreichern im Alter von 18 bis 75 Jahren. Die Stadt Linz will diese Kunstform auch weiterhin fördern, „nur eben an dafür vorgesehen Plätzen“, so die Kunststadträtin.

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