Gegen Schwarzarbeit auf Baustellen ist die Polizei in Oberösterreich im Rahmen einer groß angelegten Aktion vorgegangen. Bereits am vergangenen Mittwoch waren in Linz und in den Bezirken Urfahr-Umgebung, Linz-Land, Gmunden und Vöcklabruck acht Baustellen kontrolliert worden, wie die Landespolizeidirektion am Dienstag bekannt gab.
Im Einsatz standen dabei 130 Kräfte der Polizei — darunter die Spezialeinheit PUMA und die Bereitschaftseinheit — Finanzpolizei und des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl (BFA). Zudem waren drei Drohnen-Teams vor Ort.
Firmen ganz gezielt ins Visier genommen
Die Baustellen der Branche Baustahlverlegung konnten gezielt ins Visier genommen werden — vorangegangene Ermittlungen hatten gezeigt, dass es konkrete Hinweise für Schwarzarbeiterbeschäftigung und Sozialleistungsbetrug in großem Ausmaß gab.
Ins Laufen gekommen ist der Fall durch eine Fahrzeugkontrolle von Schleierfahndern im Innviertel, wie Einsatzleiter Abteilungsinspektor Andreas Petereder von der Fremden- und Grenzpolizeilichen Abteilung der PI Tumeltsham sagt.
Zahlreiche Übertretungen
Auf den acht Baustellen wurden 93 Arbeiter angetroffen und kontrolliert. Dabei konnten zahlreiche Übertretungen festgestellt werden. Ein Arbeiter war zudem im Schengener Informationssystem zur Aufenthaltsermittlung ausgeschrieben.
Der Geschäftsführer einer der Firmen musste weggewiesen werden, nachdem der die Amtshandlungen behindert hatte und Zeugen beeinflussen wollte.
Wie viele der Kontrollierten tatsächlich Schwarzarbeiter waren, bzw. weitere Details der Aktion will Petereder nicht verraten, um die weiteren Ermittlungen nicht zu gefährden. Einige illegal Beschäftigte seien jedenfalls darunter gewesen, sagt er zum VOLKSBLATT.
Daher ermitteln nun seine Kollegen vom Kriminaldienst beim Stadtpolizeikommando Linz weiter wegen organisierter Schwarzarbeit und Sozialleistungsbetrugs, dazu werden auch zahlreiche Zeugenvernehmungen durchgeführt.