Ein Viertel aller tödlichen Verkehrsunfälle sind auf Unachtsamkeit und Ablenkung – etwa durch Smartphones und Kopfhörer – zurückzuführen, ruft der ÖAMTC zum nahenden Schulbeginn in Erinnerung. Im September und Oktober aber auch im Juni kommt es, laut Statistik Austria, vermehrt zu Schulwegunfällen.
Demnach wurden in den vergangenen fünf Jahren bundesweit 2277 Kinder verletzt, sechs kamen ums Leben. OÖ bleibt mit 430 Verletzten und zwei Todesopfern in diesem Zeitraum trauriger Spitzenreiter.
ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger verweist auf eine Beobachtungsstudie des Mobilitätsclubs, wonach das Queren einer Straße länger dauerte, wenn junge Fußgänger mit dem Smartphone beschäftigt waren: „Handys lenken vom Verkehr ab, denn Augen, Ohren, Hände und Denkvermögen sind besetzt. Kinder haben aber ohnehin aufgrund ihrer Größe einen schlechteren Überblick und müssen deshalb besonders geschützt werden.“ „Nicht umsonst sind sie vom Vertrauensgrundsatz ausgenommen“, ergänzt ÖAMTC-Landes- direktor Harald Großauer.
Von der Psychologin darauf angesprochen schildert ein Volksschüler: „Wenn ich auf den Bus warte, spiele ich manchmal am Handy. Es gibt bestimmte Spiele, da kann man nicht so einfach aufhören“, gesteht er sich die Ablenkung ein.
Und auch beim Musikhören werden die Kopfhörer von den Kinder, wie sie zugeben, erst aus den Ohren genommen, wenn schon etwas passiert ist: „Beim Musikhören ist man einfach in einer anderen Welt“, stellt seine Schulfreundin fest.
Kindern ein Vorbild sein
Die Polizei appelliert an die Eltern, ihren Kindern einen verantwortungsbewussten Umgang mit dem Handy nahezubringen. Dabei müssen sie sich aber selbst an der Nase nehmen, denn: Allein im Vorjahr gab es 130.500 Anzeigen wegen Telefonierens am Steuer. „Viele sind sich nicht bewusst, 28 Meter im Blindflug zu fahren, wenn bei 50 km/h zwei Sekunden auf das Handy geschaut wird“, mahnt Großauer.