Walter Aichinger (71), langjähriger Präsident des Roten Kreuzes OÖ, ist in der Nacht auf Dienstag verstorben. Der gebürtige Welser studierte Medizin und war bis 2018 Primar im Klinikum Wels Grieskirchen. In seiner politischen Karriere war Aichinger unter anderem Landtagsabgeordneter und Landesrat, seit 2011 war er Präsident des Roten Kreuzes OÖ.
„Oberösterreich verliert mit Walter Aichinger einen politischen Macher, einen Freund der Menschen und eine große Persönlichkeit. Walter Aichinger war und bleibt für uns alle ein großes Vorbild. Wer auch immer Hilfe und Unterstützung gesucht hat, hat sie bei Walter Aichinger gefunden“, betonte Landeshauptmann Thomas Stelzer in einer Aussendung.
„Wer klare Haltung gesucht hat, Walter Aichinger hat sie vorgelebt. In diesen schweren und bitteren Stunden bin ich mit meinen Gedanken bei seiner Familie und seinen engsten Begleiterinnen und Begleitern“, zeigt sich stelzer vom Ableben des ehemaligen Landesrates und aktuellen Präsidenten des Roten Kreuz OÖ auch persönlich tief betroffen: „Walter Aichinger war ein Freund und treuer Wegbegleiter über viele Jahre hinweg.“
Seine politische Laufbahn begann Walter Aichinger 1985 als Gemeindevorstand seiner Heimatgemeinde Krenglbach, deren Vizebürgermeister er 1991 wurde, im gleichen Jahr wurde er zum Abgeordneten des Oberösterreichischen Landtages gewählt.
Von 1995 bis 2003 war er als Landesrat in der Landesregierung tätig, zuerst als Landesrat für Umweltschutz, Frauen, Jugend und Landesanstalten und ab 1997 als Landesrat für Jugend, Zivildienst, Landesanstalten und -betriebe, Feuerpolizei und Katastrophenhilfsdienst und Bodenreform.
Die Gesundheitsversorgung der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher war ihm stets ein Herzensanliegen, politisch, ehrenamtlich und in seinem Zivilberuf als Primar für Mikrobiologe und Hygiene im Klinikum Wels-Grieskirchen.
Sein Wirken und sein Lebenswerk ging weit über die Politik hinaus. Insbesondere mit seinem unermüdlichen Engagement für das Rote Kreuz OÖ und das Hilfswerk OÖ hat er tiefe und unauslöschliche Spuren hinterlassen.
„Walter Aichinger war der Anwalt der Ehrenamtlichen in diesem Land. Er war als Interessensvertreter mit Feinsinn und als Gesprächspartner über alle Parteigrenzen hinweg hoch geschätzt“, betont der Landeshauptmann. Im Jahr 2019 erhielt Walter Aichinger das Große Ehrenzeichen des Landes Oberösterreich.
Weitere Reaktionen
„Der Tod von Dr. Walter Aichinger macht mich tief betroffen. Das Gesundheitsland Oberösterreich verliert einen Vordenker und prägenden Gestalter. Dr. Walter Aichinger hat durch seine Menschlichkeit, seinen Intellekt, seine Offenheit und seinen Weitblick beeindruckt. Sein unermüdlicher Einsatz für das Wohl der Menschen, sowohl als Politiker als auch als Präsident des Roten Kreuzes Oberösterreich, bleibt unvergessen. Über viele Jahre hinweg hat er die Gesundheitsversorgung unseres Landes mit großer Weitsicht und hohem Engagement geprägt. Oberösterreich verliert einen Gesundheitspolitiker, der stets seinem Gegenüber wertschätzend und respektvoll begegnet ist, der das Gemeinsame immer vor das Trennende gestellt hat, der geprägt von einem unerschütterlich positiven Menschenbild Brücken in schwierigen Zeiten gebaut hat und der uns ein Vorbild war und immer sein wird“, erklärte Gesundheitsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander in einer Aussendung: „In diesen schweren Stunden sind meine Gedanken und mein tiefes Mitgefühl bei seiner Familie sowie seinen vielen Freunden und Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern. Ihnen allen möchte ich meine aufrichtige Anteilnahme aussprechen.“
Auch Caritas-Direktor Franz Kehrer zeigte sich über das Ableben Aichingers tief betroffen: „Aus unserer Zusammenarbeit im Rahmen der Landesarbeitsgemeinschaft freie Wohlfahrt weiß ich, dass ihm u.a. die Sicherstellung einer menschenwürdigen Pflege und Betreuung für ältere Menschen ein Herzensanliegen war. Wir hatten immer eine gute Gesprächsbasis. Meine aufrichtige Anteilnahme gilt seiner Familie und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des OÖ Roten Kreuzes. Sie verlieren mit Walter Aichinger eine angesehene Führungspersönlichkeit, die sich mit Verstand und Herz für die Anliegen des Roten Kreuzes eingesetzt hat.“
Ärztekammer-Präsident Peter Niedermoser reagierte ebenfalls betroffen: „Wir hatten in der Zeit von Dr. Aichinger als Landesrat immer einen guten Ansprechpartner in der Politik, der auch die Interessen der Ärztinnen und Ärzte kannte und respektierte. Und wenn wir auch manchmal andere Vorstellungen hatten, so lösten wir die anstehenden Probleme immer auch zum Wohl der Patientinnen und Patienten. Wir verlieren nun mit Dr. Aichinger einen verlässlichen Partner im Gesundheitswesen.Wir sind in Gedanken bei der Familie, der wir unser herzliches Beileid aussprechen.“