Löschschaum am Flughafen führte zu Grundwasserverseuchung

Erhöhte PFAS-Werte waren in Leonding, Pasching und Hörsching festgestellt worden

Die Grundwasserverunreinigung durch so genannte PFAS in den Linz-Land-Gemeinden Hörsching, Pasching und Leonding im Jahr 2022 ist offenbar großteils auf den Flughafen Linz-Hörsching zurückzuführen.

Das haben Beprobungen gezeigt. Als Hauptverursacherquelle konnte der Einsatz von fluorhaltigen Löschschäumen nachgewiesen werden, hieß es am Freitag in einer Pressekonferenz von Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder. Der Einsatz der Löschmittel sei zum Zeitpunkt der Verunreinigung nicht verboten und für gewisse Brandarten sogar vorgeschrieben gewesen.

Übungen und Brandlöscharbeiten als Ursache

Einerseits fanden am Flughafen Linz-Hörsching Übungen der Flughafenfeuerwehr mit diesen Löschschäumen statt und andererseits ist das Brandereignis am

Gelände der AVE 2019, bei dem ebenso mit PFAS-haltigen Löschmitteln im Einsatz waren, für eine Kontamination der Böden verantwortlich. Auch am Gelände der FF-Pasching waren in Bodenproben PFAS gefunden worden.

Der Flughafen Linz-Hörsching hat zugesichert, „sehr eng mit den zuständigen Behörden zusammenzuarbeiten und die einzuleitenden Sanierungsmaßnahmen transparent zu kommunizieren“, so Norbert Draskovits, Geschäftsführer des Linzer Flughafens. Teile des Airports sind aufgrund des Einsatzes von PFAS-hältigen Löschschäumen, die seit den 60er-Jahren zu Übungszwecken am Gelände eingesetzt wurden, bereits in den Verdachtsflächenkataster für Altlastensanierungen aufgenommen worden.

PFAS in zahlreichen Produkten vorhanden

Mit PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) werden Industriechemikalien bezeichnet, die seit Jahrzehnten bei der Herstellung von unzähligen Produkten im Einsatz sind. Vor allem die wasser-, fett- und schmutzabweisenden Eigenschaften wurden zur Produktion von Textilien, Skiwachsen, Pestiziden, Feuerlöschmitteln und vielen anderen mehr eingesetzt.

Mögliche Gesundheitsschädigung wie etwa Krebserkrankungen oder Leberschäden werden erst seit kurzer Zeit mit dem Einsatz und Eintrag mit der Chemikaliengruppe in Verbindung gebracht.

Gesetzliche Grenzwerte im Trink- oder Grundwasser sind in Österreich nicht festgelegt. Für Trinkwasser wird ein Grenzwert bis spätestens 2026 eingeführt. Rechtliche Basis dafür ist die 2021 in Kraft getretene EU-Trinkwasserrichtlinie. Der Entwurf für eine neue EU-Richtlinie, die sich derzeit im EU-Gesetzgebungsverfahren befindet, enthält PFAS-Grenzwerte für Oberflächengewässer und Grundwässer. Die fertige EU-Richtlinie ist jedoch frühestens 2024 zu erwarten.

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