Lückenschluss für OÖ Tumorzentrum

Jetzt sind auch das Kepler Uniklinikum in Linz, das Klinikum Wels-Grieskirchen und das KH Braunau an Bord

Mit dem Beitritt des Linzer Kepler Uniklinikums, dem Klinikum Wels-Grieskirchen und dem KH Braunau ist das Tumorzentrum Oberösterreich komplett. Der Grundstein dafür wurde vor 13 Jahren mit der Zusammenarbeit der gespag und dem KH der Elisabethinen gelegt.

Für die Patienten ergibt die oberösterreichweite Vernetzung einen Mehrwert. Egal, in welchem Krankenhaus der an Krebs Erkrankte zuerst die Diagnose erhält, er bekommt eine wohnortnahe Behandlung sowie eine spitzenmedizinische Versorgung.

Für Franz Harnoncourt, Vorsitzender der Geschäftsführung der OÖ Gesundheitsholding, ist die Teilnahme des Kepler Uniklinikums – 1.500 Tumordiagnosen – „ein großer Erfolg und logischer Schritt nach dem Zusammenschluss der Kliniken der ehemaligen gespag und des AKH Linz“.

Für Peter Ausweger von der Oö. Ordensspitäler Koordinations GmbH, sind die „Diskussionskultur und die Vernetzungsmöglichkeiten ein Mehrwert“. Die beiden von Orden geführten Kliniken bringen rund 2.000 onkologische Patienten ins Tumorzentrum ein.

EU-Zielforderung wird in OÖ bereits erfüllt

„Das Tumorzentrum OÖ erfüllt bereits heute die EU-Zielforderung zu 100 Prozent, wonach 90 Prozent der Patienten bis 2030 in einem derartigen Zentrum versorgt werden sollen. Die Daten des Tumorzentrums helfen dem Land, auch künftig eine hohe Versorgungsqualität sicherzustellen“, betont Gesundheitsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander.

Grundlage der Krebsbehandlung sind die Leitlinien des Tumorzentrums – mittlerweile gibt es 60 davon. Alle werden unter www.tumorzentrum.at veröffentlicht und mindestens einmal jährlich aktualisiert. Da sich das Wissen auch in der Onkologie laufend erweitert, kommt es immer mehr zur Spezialisierung. Allein beim Brustkrebs kennen die Pathologen histologisch 34 verschiedene Formen, entsprechend spezifisch ist auch die Behandlung. Das Tumorzentrum ermöglicht den Medizinern einen kompetenten Austausch.

Aus dessen Krebsregister geht hervor, dass im Vorjahr rund 10.000 Menschen in OÖ neu eine Krebsdiagnose erhalten haben. Die Krankheitsverläufe sind sehr unterschiedlich. Um wirklich zu wissen, wie gut die Behandlungsqualität ist, werden die Krankheitsverläufe standardisiert dokumentiert und mindestens fünf Jahre nach Abschluss der Therapie weiter erfasst. „Da es keine nationalen Kennzahlen gibt, orientiert sich Österreich an den Kriterien der Deutschen Krebsgesellschaft, somit kann sich OÖ mit mehr als 150 onkologischen Zentren in Deutschland direkt vergleichen“, betont Univ.-Doz. Ansgar Weltermann, Leiter des Tumorzentrums OÖ.

Von Michaela Ecklbauer

Die mobile Version verlassen