Viel früher und heftiger haben diesen Winter die Influenza, grippale Infekte und das RS-Virus die Menschen in Österreich im Griff. Hinzu kommen derzeit eher wenig Covid-Fälle.
Faktum ist, dass viele Kinder unter Husten, Schnupfen oder Fieber leiden und deswegen die Ambulanzen in den Spitälern, aber auch die Hausarztordinationen voll sind, die Folge sind lange Wartezeiten.
Dabei könnte eine Vielzahl der Erkrankungen mit klassischen Hausmitteln gelindert werden. „Ich verstehe die Besorgnis der Eltern“, betont Univ.-Prof. Wolfgang Högler, Vorstand der Uniklinik für Kinder- und Jugendheilkunde am Linzer Kepler Uniklinikum: „Aber fiebersenkende und entzündungshemmende Medikamente, die schon unsere Großmütter kannten, stellen eine wirkungsvolle erste Maßnahme dar, um zum Wohlbefinden der Kinder beizutragen“.
Wadenwickel gegen Fieber
„Wichtig ist zu wissen, dass der Körper Fieber dazu nutzt, den Erreger des Infekts zu bekämpfen und wenig gefährlich ist, solange es 41 Grad Celsius nicht übersteigt“, so Högler. Eine zielführende Methode zur Fiebersenkung sind Waden- und Topfenwickel, schildert die stv. Pflegedirektorin Klara Dienstl.
Beim Wadenwickel an beiden Beinen zwischen Knie und Knöchel wird das Innentuch in lauwarmes Wasser getaucht und ausgewrungen. Darüber kommt ein Außentuch. Wenn das Innentuch warm ist, den Wickel erneuern. Den Vorgang drei- bis viermal durchführen, aber immer darauf achten, dass die Beine warm bleiben. Danach die Beine abtrocknen, zudecken und die Temperatur kontrollieren.
Der Topfenwickel wirkt fiebersenkend, hustenstillend und schleimlösend. Zimmerwarmen Topfen fingerdick auf ein Blatt Küchenrolle auftragen, mit einem Blatt abdecken und auf den Brustkorb auflegen. Darauf ein Tuch geben und den Oberkörper in ein Außentuch eindrehen. Bei Fieber den Topfen entfernen, sobald er angetrocknet ist, andernfalls kann er bis zu drei Stunden oben bleiben. Bei Frösteln muss er sofort entfernt werden. Sofern keine Kuchmilcheiweißallergie besteht, kann der Topfenwickel zwei Mal täglich angelegt werden.
Kamillen- und Salbeitee trinken hilft bei Halsschmerzen, es kann damit auch gegurgelt werden. Ein Säckchen mit klein geschnittenen Zwiebeln sorgt nachts neben dem Bett für eine freie Nase.
Ein Hustensaft aus Zwiebelsirup wirkt lindernd. Eine Zwiebel klein schneiden, mit drei Esslöffel Honig in einem Schraubglas sechs bis acht Stunden im Kühlschrank ziehen lassen, dann abseihen. Drei Mal täglich zwei bis drei Esslöffel davon einnehmen. Nicht geeignet für Kinder unter einem Jahr.