Nach Silvester-Randale in Wels wird Jugendarbeit verstärkt

Polizei will nach Linzer Vorbild Jugendkontaktbeamte einsetzen

Zahlreiche Papiercontainer gingen in der Silvesternacht in Wels in Flammen auf, teilweise durch absichtlich angezündete Spraydosen, mitunter kann sich auch der eine oder andere Böller verirrt und zu einem Brand geführt haben.

Szenen, die es laut Stadtpolizeikommandant Klaus Hübner, im Gespräch mit dem VOLKSBLATT, schon öfter gegeben hat.

Video zeigt Sprengung eines Kastenwagens

Außergewöhnlich sei jedoch die Sprengung eines Kastenwagens durch brennende Pyrotechnik gewesen. Wie ein Video zeigt, wurde in der Traunaustraße der gesamte Motorraum des Fahrzeugs in die Luft gesprengt, wodurch ein Totalschaden entstand.

Eine Polizeistreife fand neben dem schwer beschädigten Fahrzeug zunächst rund 80 Menschen vor, die sich aber rasch in verschiedene Richtungen entfernten. Auf dem Handy eines 15-Jährigen, der angab, nichts mit der Beschädigung des Autos zu tun gehabt zu haben, fanden die Beamten das Video vom Hergang des Vorfalls.

Insgesamt musste die Polizei in Wels, die vorsorglich auf 40 Mann aufgestockt und zusätzlich zwölf Kräfte der Bereitschaftseinheit aus Linz angefordert hatte, zum Jahreswechsel 32 Mal ausrücken. Die Feuerwehr berichtete von 17 kleineren Bränden, teilweise sei ihr dabei aber der Weg zum Einsatzort versperrt worden.

Für Vizebürgermeister Gerhard Kroiß Grund genug, für 11. Jänner einen Sicherheitsgipfel einzuberufen. Klar ist schon jetzt, dass die Polizei die Präventions- und Aufklärungsarbeit mit Jugendkontaktbeamten forcieren wird.

Keineswegs könne aber ein Vergleich mit den Ausschreitungen zur Halloween-Nacht 2022 in Linz gezogen werden, so Hübner: „Davon sind wir weit entfernt. Die Polizei ist bei ihren Einsätzen nicht behindert worden, wie weit dies auf die Feuerwehr zutrifft, sollen die Auswertung mehrerer vorliegender Videos und die Ermittlungen zeigen.“ Das könne aber noch etliche Tage dauern.

Gezeigt hätte sich, dass es in der Welser Innenstadt trotz vieler Menschen ruhig zuging, während es in der Neustadt in der Straubinger Siedlung und im Stadtteil Noitzmühle im Tannen- und im Föhrenweg zum Großteil durch Jugendliche mit Migrationshintergrund zu den Problemen kam.

Von Michaela Ecklbauer

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