Niederschwelliges Angebot für Junge mit psychischen Problemen

In der Linzer Startbox ist jeder zwischen 14 und 29 Jahren „richtig“ – Mit profunder Hilfe sollen die selbst gesteckten Ziele erreicht werden

Den Jugendlichen von heute setzt nicht nur die Pubertät zu, sondern auch die verschiedenen Krisen, die sich seit der Corona-Pandemie auftun. Während es 71 Prozent der jungen Menschen laut ihren Aussagen psychisch sehr gut geht, geht es 25 Prozent eher schlecht und vier Prozent sogar sehr schlecht.

Seit einem Jahr gibt es in der Linzer Waldeggstraße 12 mit der Startbox von pro mente – finanziert vom Land OÖ – eine ganz niederschwellige Einrichtung für junge Menschen zwischen 14 und 29 Jahren, die mit psychischen Problemen zu kämpfen haben.

„Der niederschwellige Zugang, ohne Diagnose oder Bescheid herzukommen und das breite Angebot kostenlos nutzen zu können, ist einzigartig“, sagt Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer: „Dank pro mente wird multiprofessionell gearbeitet, vom Erstgespräch über die Tagesstruktur bis hin zu Workshops und klassischer Psychotherapie.“

Und es wird rasch reagiert. Als sich die Warteliste zu füllen begann, wurde mit Februar 2023 eine Chatbox eingerichtet. Jugendliche können ihre Probleme jetzt auch an www.start-box.at/chat-box schreiben, binnen 48 Stunden bekommen sie in jedem Fall eine Antwort.

„Im Vorjahr wurden 230 Jugendliche regelmäßig betreut, 66 haben ihr Ziel bereits erreicht und somit das Programm abgeschlossen, 50 befinden sich auf der Warteliste“, erläutert Teamleiter Holger Schaller. „Der Andrang ist enorm, pro Tag kommt im Schnitt ein Jugendlicher dazu. Das zeigt, wie notwendig es ist, dieses Angebot noch breitflächiger zu denken“, sagt Manuela Nemesch, Geschäftsleiterin pro mente Jugend. Dem 19-köpfigen Startbox-Team gehören u. a. Sozialarbeiter, Psychologen, Therapeuten, Ärzte und Pädagogen an.

Ziel, einen Rhythmus in den Tag zu bringen

Niki (24) hat ihre Lehre zur Bibliothekarin abgebrochen und fühlt sich in der Startbox richtig wohl. „Ihr Ziel ist es, wieder einen Rhythmus in den Tag zu bringen und der Depression und den Panikattacken Herr zu werden.“

Elena (23) möchte eine Ausbildung im Bereich der Sozialpädagogik machen, hat aber erkannt, dass sie sich zunächst selbst psychisch stabilisieren muss. „Hier ist immer ein Platz, für jeden der kommt“, schwärmt sie.em

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