Polizei bekommt Spezialkräfte

Innenminister: „Schnelle Reaktionskräfte als Lückenschluss für mehr Sicherheit“

Österreichs Polizeikräfte sehen sich immer öfter mit spontaner Gewalt konfrontiert. Um auf diese künftig noch besser reagieren zu können, wurde nach dem Terroranschlag vom 2. November 2020 in Wien die Einheit Schnelle Reaktionskräfte (SRK) nach dem Vorbild der WEGA entwickelt — nun wird das SRK-Modell auf alle Bundesländer ausgerollt, gab Innenminsiter Karl Nehammer am Montag bei einem Besuch in Linz bekannt.

„Die zunehmende Radikalisierung und Gewaltbereitschaft des polizeilichen Gegenübers, Hotspots im öffentlichen Raum und die Gefahr von terroristischen Anschlägen erfordern eine ständige Weiterentwicklung unserer Sicherheitskräfte“, betonte er.

Die SRK unterstützt künftig Polizisten vor Ort mit hoher Interventionsgeschwindigkeit, spezieller Ausbildung und Ausrüstung. Sie besteht aus zwei Teilen: der „Schnellen Interventionsgruppe“ (SIG), die bei Einsätzen mit hohem Gefährdungspotenzial angefordert wird. Und der „Bereitschaftseinheit“ (BE).

Diese kommt etwa bedarfsbezogen in Hot-Spot-Bereichen zum Einsatz, übernimmt Hilfs- und Suchaktionen und Alarmfahndungen.

Für Nehammer stellt das SRK-Modell einen „wertvollen Lückenschluss für mehr Sicherheit“ dar.

Ab Herbst im Einsatz

„In Oberösterreich werden wir ab September die Bereitschaftseinheit mit großer Mannstärke in die Fläche bringen können“, so Landespolizeidirektor Andreas Pilsl.

21 Kaderleute befinden sich derzeit in Ausbildung, die dann gemeinsam mit 30 rotierenden Kräften operieren sollen. Mit 1. November wird die Schnelle Interventionsgruppe installiert: Diese besteht aus 3er-Teams, die 24 Stunden unterwegs sind — vor allem im Zentralraum. Insgesamt sind 40 bis 50 erfahrene Beamte dafür vorgesehen — etwa Beamte der Polizeiinspektion Sonderdienste und „Cobra-Veteranen“, wie Pilsl sagt.

Diese sollen auch die Brücke zum Einsatzkommando Cobra bilden. Als Stützpunkt für beide Einheiten sind Räumlichkeiten in der Landesleitzentrale vorgesehen, die Ende 2022 fertiggestellt ist.

Landeshauptmann Thomas Stelzer begrüßt die Installation der SRK: „Diese Polizisten sind besonders ausgebildet, entlasten die örtlichen Polizeiinspektionen und sorgen im Sinne der Bürger für noch mehr Sicherheit und damit auch Lebensqualität“, so Stelzer.

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