Rund 12.000 Todesfälle pro Jahr in Österreich durch Tabak-Rauch

Der Glimmstängel führt nicht nur zum Lungenkrebs - auch einige andere Tumore sind auf den Nikotinkonsum zurückzuführen

Noch immer rauchen viel zu viele Österreicherinnen und Österreicher und unterschätzen die Gefahr von Lungenkrebs und COPD. In Summe gehen rund 12.000 Todesfälle pro Jahr auf das Rauchen von Tabak – inklusive Passivrauchen – zurück.

Rauchen ist eine lästige Sache: Diejenigen, die rauchen, wollen zumeist auch aufhören und diejenigen, die von deren Rauch belästigt werden, wünschten sich, dass die ihren Wunsch schon erfüllt hätten. Und zwar zum Vorteil von allen. Denn mit dem Rauchen ist nicht zu spaßen.

Primar Univ.-Prof. Bernd Lamprecht vom Linzer Kepler Universitätsklinikum (KUK) und Kurienobmann-Stv. der angestellten Ärzte in der oö. Ärztekammer, betont: „Rauchen ist nicht nur ein Risikofaktor für Lungenkrebs, sondern kann auch andere Krebserkrankungen, nicht nur im Bereich der Atemwege, hervorrufen. Das beginnt bei Zungenkrebs, geht über zu Kehlkopfkrebs, Speiseröhrenkrebs und selbst Harnblasenkrebs kann durch das Rauchen hervorgerufen werden.“

Darüber hinaus ergeben sich mit dem Rauchen weitere Gesundheitsrisiken: wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Herzinfarkt und Schlaganfall), COPD, chronische Bronchitis und Asthma. Allein an COPD sterben jährliche mehrere tausend Menschen.

Höhere Lebensqualität ohne Zigaretten

Viele Raucher beginnen früh und bauen damit früh eine Sucht auf, die sie nur unter besonderer Kraftanstrengung loswerden. Denn der Körper verlangt dann nach dem Nervengift Nikotin, das einen immer wieder zur nächsten Zigarettenpackung führt. Diese Abhängigkeit sei mit der eines Heroinsüchtigen vergleichbar.

Die Erfolgsquote einer Raucherentwöhnung liegt nur zwischen 20 und 25 Prozent. Doch der Verzicht auf das Nervengift lohnt sich. Es stehen dafür auch etliche Hilfsmittel – Medikamente, Nikotinpflaster – zur Verfügung. Die wichtigste Medizin ist aber der eigene Wille und die Aussicht auf ein besseres Leben – frei von Husten, Schleimbildung, Kurzatmigkeit, Sorgen über eine mögliche schwere Erkrankung.

Überhaupt nicht zu empfehlen sind Rauch-Alternativen. Weder Vaporizer, Wasserpfeifen, E-Zigaretten oder Kautabak eignen sich als Rauch-Ersatz. Da man meist von einer Sucht in die nächste fällt. „Hören Sie im Idealfall ganz mit dem Rauchen auf. Suchen Sie ärztliche Hilfe auf und nehmen Sie die Raucherentwöhnungsprogramme in Anspruch, die Ihnen helfen können“, rät Lamprecht.

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