„Silent Killer“ Bluthochdruck

In Österreich leidet jeder Vierte an zu hohem Blutdruck, im höheren Alter jeder Zweite. Bluthochdruck verursacht lange keine Symptome, deshalb wird er als „Silent Killer“ bezeichnet. Wird die Diagnose nicht frühzeitig gestellt, treten gravierende Langzeitprobleme auf.

Bluthochdruck ist längst zur Volkskrankheit geworden und die Zahlen werden entsprechend der Demografie steigen. Entscheidend für eine Trendwende ist, das Bewusstsein in der Bevölkerung für die regelmäßige Messung sowie für einen gefäßfreundlichen Lebensstil zu heben.

„Heute ist klar bewiesen, dass langfristig zu hoher Blutdruck die Anzahl der gesunden Lebensjahre vermindert, bei Frauen noch stärker als bei Männern“, sagt Blutdruckspezialist Thomas Weber, Oberarzt an der Abteilung für Innere Medizin II, Kardiologie und Intensivmedizin am Klinikum Wels-Grieskirchen: „Viele Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind auf Bluthochdruck zurückzuführen, zum Beispiel Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen oder Herzschwäche. Das Risiko für Schlaganfälle, Demenzerkrankungen und Nierenleiden kann durch eine gute Blutdruckeinstellung gesenkt werden.“

Rechtzeitige Diagnose rettet Leben

Die rechtzeitige Diagnose und eine konsequente Therapie von Bluthochdruck können Leben retten. „Am wichtigsten ist das Bewusstsein, dass man selbst von Bluthochdruck betroffen sein kann. Jeder Erwachsene soll seinen Blutdruck regelmäßig selbst messen und seine Blutdruckwerte kennen“, fordert Weber.

Überprüfte Blutdruckmessgeräte sind im Handel erhältlich. „Notieren Sie Ihre Werte in einem Blutdruckpass. Bei der jährlichen Gesundenuntersuchung können Sie diese mit dem Hausarzt besprechen. Gibt es Auffälligkeiten, wird eine 24-Stunden-Blutdruckmessung und bei Bedarf eine Abklärung durch den Internisten empfohlen“, so Weber.

Medikamentöse Therapie

Ab Blutdruckwerten von 140 zu 90 ist eine Therapie wichtig. „Ab welchen Werten der Blutdruck durch Medikamente reguliert werden soll, hängt vom individuellen Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ab“, so der Experte: „Bei sehr hohem Risiko, insbesondere bei Vorliegen einer koronaren Herzerkrankung, manchmal schon ab Werten von 130 zu 85, bei sehr alten Menschen eventuell erst ab 160 mmHg systolisch.“ Bei ausgewählten Patienten kann auch ein Kathetereingriff den Blutdruck senken.

Lautet die Diagnose Bluthochdruck, heißt es, konsequent an der Therapie dranzubleiben. „Bluthochdruck ist in den meisten Fällen eine chronische Erkrankung und muss ein Leben lang gut kontrolliert werden – nur so kann das Risiko für gefährliche Folgeerkrankungen gesenkt werden“, weiß Weber.

Bluthochdruck verursacht unter anderem: Schlaganfall, Herzinfarkt, Demenz, Nierenschwäche, PAVK („Schaufensterkrankheit“), Netzhautschäden und Aneurysma. Info-Veranstaltung am 28. Februar um 18 Uhr im Klinikum Wels-Grieskirchen (Festsaal, Standort Wels). Mehr unter: www.klinikum-wegr.at

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