Kein Verständnis hat Harald Großauer, Landesdirektor des ÖAMTC in Oberösterreich, für die von Klimaaktivisten kürzlich bei einer spektakulären Klebe-Aktion in Linz erhobenen Forderung nach einer Senkung des Tempolimits auf den heimischen Autobahnen auf 100 km/h.
„Die Einsparung an klimaschädlichen Treibhausgasen wäre viel geringer, als von den Aktivisten behauptet“, betont der Experte im VOLKSBLATT-Gespräch.
Grund dafür ist, dass in Österreich lediglich 34 Prozent aller Fahrten mit dem Pkw – diese sind für 15 Prozent aller Emissionen verantwortlich – auf Autobahnen zurückgelegt werden.
Dazu kommt, so die Berechnung des Autofahrerclubs auf Basis von Daten des Umweltbundesamtes, dass auf vielen Autobahnabschnitten nur Tempo 80 oder 100 gefahren werden darf. In Summe würde die von den Klimaschützern geforderte Maßnahme laut Großauer nur zu einer Senkung des Ausstoßes von bis zu drei Prozent führen.
Mehrheit dagegen
Laut ÖAMTC-Umfragen finden zwei Drittel der Österreicher Tempo 130 auf den Autobahnen in Ordnung. 13 Prozent ist das Limit zu hoch, weitere 17 Prozent würden gerne schneller fahren dürfen.
„Der Klimaschutz braucht Maßnahmen, die wirklich etwas bringen“, verweist Großauer auf eine spritsparende Fahrweise, auf das Umsteigen auf Öffis dort, wo dies auch möglich ist und das Zurücklegen von mehr Wegen zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Auch die Förderung der E-Mobilität und klimaschonenderen Treibstoffen wäre ein guter Beitrag.hw