Terrorverdächtiger 17-Jähriger laut Gutachten zurechnungsfähig

Jugendlicher aus dem Bezirk Steyr-Land soll Anschlag auf Synagoge geplant haben

Im Fall des im Dezember 2023 verhafteten Jugendlichen aus dem Bezirk Steyr-Land, der den sogenannten Islamischen Staat (IS) verherrlicht und einen Anschlag auf eine Synagoge in Wien geplant haben soll, liegt nun das von der Staatsanwaltschaft Steyr in Auftrag gegebene psychiatrisches Gutachten vor.

„Darin kommt die Sachverständige Adelheid Kastner zum Schluss, dass beim 17-Jährigen keine verzögerte Reife vorliegt. Seine kognitive Leistung ist zwar etwas herabgesetzt, er ist aber zurechnungsfähig“, betont Pressesprecher Andreas Pechatschek im Gespräch mit dem VOLKSBLATT.

Polizeiliche Ermittlungen abgeschossen

Laut Anklagebehörde habe der Abschlussbericht der Polizei die gegen den Jugendlichen mit türkischen Wurzeln erhobenen Vorwürfe bestätigt. So sind bei Hausdurchsuchungen Bild- und Videomaterial mit Hinrichtungsvideos und Anleitungen zur Herstellung von Bomben und Waffen gefunden worden.

Im Dezember 2023 klickten bei dem Burschen die Handschellen, weil er in Chats die Absicht geäußert haben soll, sich eine Schusswaffe für einen Anschlag in Wien besorgen zu wollen. In seiner Einvernahme hatte der unbescholtene Schüler die Chat-Nachrichten jedoch heruntergespielt. Er habe es nicht ernst gemeint und auch nicht die Absicht gehabt, sich dem Islamischen Staat anzuschließen oder ihn zu unterstützen.

Der Verteidiger des 17-Jährigen blitzte im Jänner mit einer Haftbeschwerde beim Oberlandesgericht Linz ab, als Termin für die nächste Haftprüfung wurde der 5. April fixiert. Laut Pechatschek sei in den nächsten Wochen mit einer Anklage wegen des Verbrechens der Beteiligung an terroristischen Straftaten zu rechnen, diese müsse aber noch von der Oberstaatsanwaltschaft Linz und anschließend vom Justizministerium genehmigt werden. Dem Jugendlichen drohen im Falle einer Verurteilung bis zu fünf Jahre Haft.

Von Heinz Wernitznig

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