Traum vom schnellen Geld wird für immer mehr Junge zum Albtraum

Sozialer Druck kann laut Psychologin im Freundeskreis zum Mitmachen führen – Sparkasse OÖ sensibilisiert Zielgruppe für Gefahren im Internet

Weil immer mehr Menschen viel Zeit im Internet verbringen, verlagern sich die kriminellen Tätigkeiten zunehmend ins Netz. Vor allem in den sozialen Medien feiern die Betrugsmaschen fröhliche Urständ.

Ob betrügerische Pyramiden- und Schneeballsysteme oder sogenannte Get-rich-quick-Gurus: Sie versprechen, quasi über Nacht reich zu werden.

Schönes Leben ohne viel Arbeit

„Ziel dieser Betrugsmaschen sind vielfach junge Menschen, die von einem Leben wie in einem Instagram-Post träumen, ohne dafür viel arbeiten zu müssen“, erklärte die Wiener Psychologin Elisabeth Ponocny-Selinger, bei einem Pressegespräch der Sparkasse OÖ.

Nicht zu unterschätzen sei auch der soziale Druck, der im Bekannten- und Freundeskreis zum Mitmachen führen kann. Laut der Expertin wollen viele der Generation Z aus dem Hamsterrad der Arbeitswelt ausbrechen oder erst gar nicht einsteigen. Sie würden aber erkennen, dass sie Geld für den angestrebten Lifestyle brauchen, was Betrüger ausnützen, indem sie ihnen vorgaukeln, dass sie mit wenig Aufwand viel Geld verdienen können.

Laut der Psychologin ist eine große Gruppe betroffen. So würden in der Oberstufe viele jemanden kennen, der sich auf diese dubiosen Angebote eingelassen hat.

V.l.: Sparkassen-Chefin Stefanie Christina Huber mit Psychologin Elisabeth Ponocny-Seliger ©Sparkasse OÖ

Erspartes sieht man meist nicht wieder

Wie man schnell reich wird, erfahren die Interessierten in Onlinekursen bzw. -coachings oder in Veranstaltungen. Aber statt den schnellen Reichtum zu bringen, kosten diese Videos oder Workshops viel Geld. Auch bei Kryptowährung sollten die Alarmglocken klingeln, die Betrogenen sehen in der Regel ihr Geld nicht wieder.

Wie man sich vor solchen Betrugsmaschen schützen kann, ist Inhalt von Beratungsgesprächen der Sparkasse OÖ. Wenn märchenhafte Gewinne versprochen werden, sollten die Menschen bereits misstrauisch werden. „Wir empfehlen, vermeintlich gewinnbringende Angebote genau zu hinterfragen und niemals Geld im Voraus an Unbekannte zu überweisen“, betont Vorstandsvorsitzende Stefanie Christina Huber.

Finanzbildung solle junge Menschen für derartige Gefahren sensibilisieren. Daher kann laut Huber nicht oft genug betont werden, dass wenn etwas zu schön ist, um wahr zu sein, es sich meist um Betrug handelt. Die Sparkasse OÖ will den Jugendlichen durch Finanzbildung die Wirtschaft näher bringen. „Denn wenn man sich mit Finanzen auskennt und die Zusammenhänge versteht, ist es auch leichter, etwas kritisch zu hinterfragen“.

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