Wanderfalken-Männchen im Botanischen Garten freigelassen

Experten haben Jungvogel seit Mai versorgt

Ein junges Wanderfalken-Männchen konnte am Donnerstag im Botanischen Garten Linz freigelassen werden. Der Wanderfalke wurde am 16. Mai in Wels auf einem Fensterbrett sitzend aufgefunden.

Das Tier klopfte beständig mit dem Schnabel an die Fensterscheibe, wodurch die Bewohner des Hauses auf den ungewöhnlichen Besucher aufmerksam wurden. Als der Vogel nach geraumer Zeit immer noch an Ort und Stelle war, wurde die ICARA Tierrettung verständigt, die den Wanderfalken zur OAW Greifvogel- und Eulenschutzstation in Linz Ebelsberg brachte.

„Dort wurde der Vogel von Konsulent Reinhard Osterkorn und seinem Team mit großem Know-how versorgt und auch beringt“, so Naturschutzreferentin Klimastadträtin Eva Schobesberger.

Bereits nach vier Tagen konnte er von seinem Einzelquartier in eine Voliere mit Ammentieren (erfahrenen Altvögeln) wechseln und von diesen die falkentypischen Verhaltensweisen erlernen. Zwei Monate konnte sich der junge Wanderfalke auf ein Leben in Freiheit vorbereiten und mit 585 Gramm ein ideales Fluggewicht erreichen

Der Wanderfalke (Falco peregrinus) zählt zu den größten Vertretern seiner Art und ist mit rund 320 Kilometer pro Stunde Sturzgeschwindigkeit das schnellste Tier auf Erden. Seine Nahrung besteht vorwiegend aus Haustauben, Staren, Drosseln, Limikolen, Lachmöwen sowie Fledermäusen, die er entweder von einer erhöhten Ansitzwarte aus oder aus hohem Kreisflug jagt.

Wanderfalken sind Felsbrüter und bewohnen gebirgige Landschaften und Steilküsten, wie die Urfahrwänd in Linz oder auch das Obere Mühlviertel, weshalb der Botanische Garten den perfekten Startpunkt für unseren Jungvogel darstellt.

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