Zum zweiten Mal geht es beim Konzertabend #weare am 9. März anlässlich des Weltfrauentags (8. März) im Linzer Brucknerhaus darum, ein musikalisches Zeichen zu setzen. Das Motto: „Starke Stimmen. Starke Frauen. Starkes Land.“
„Wir vertreten ein Land, in dem Frauen die gleichen Möglichkeiten haben wie Männer. Und wir unterstützen Frauen, ihre Talente selbstbewusst zu nutzen. Ich bin stolz, dass es in Oberösterreich so mutige Musikerinnen gibt, die sich mit Engagement und Herzblut für mehr Gleichberechtigung einsetzen“, betont Frauenreferentin LH-Stv. Christine Haberlander. „Der Internationale Frauentag macht einmal im Jahr deutlich, dass Frauen an jedem Tag im Jahr für gleiche Rechte und Chancen kämpfen müssen“, sagt die Linzer Frauen-Stadträtin Eva Schobesberger.
Frauen in der Musikbranche unterrepräsentiert
Dies gilt für alle Bereiche, auch für den Kulturbetrieb. Denn laut aktuellen Erhebungen von MuFa (Musik Für Alle), einer Initiative zur Förderung der Geschlechtergerechtigkeit in der österreichischen Musikbranche, entfallen auf die heimischen Jahresalbumcharts von 2018 bis 2022 genau 90 Prozent auf männliche Künstler, nur neun Prozent auf weibliche und ein Prozent auf diverse Künstler. Laut AKM-Jahresbericht 2022 sind 82,3 Prozent der Urheber (Liedtext und Komposition) männlich und nur 17,7 Prozent weiblich. In den vergangenen Jahren haben sich diese Zahlen nur wenig zugunsten der Frauen geändert. Und unter den Nominierten für den Amadeus Austrian Music Award, dem größten österreichischen Musikpreis, waren 2023 lediglich 22 Prozent Frauen, 55 Prozent Männer, sieben Prozent gemischte Gruppen und vier Prozent diverse Künstler vertreten.
Poxrucker Sisters wieder mit dabei
„Mit #weare geben wir Frauen eine Bühne“, so Stefanie Poxrucker von den Poxrucker Sisters: „Wir drei haben selbst in den musischen Zweigen der Schulen und in der Musikschule viel für unser Leben gelernt. Musikalische Bildung und kreative Förderung sowie das Erleben auf der Bühne sind generell prägend und förderlich für einen erfolgreichen, selbstbewussten und gleichberechtigten beruflichen und privaten Lebensweg. Gemeinsames Musizieren fördert Kooperation und Zusammenhalt, und sich auf der Bühne auszuprobieren ist ein erster Schritt, Talente und Fähigkeiten ohne Scheu zu zeigen. MuFa hat es sich zur Aufgabe gemacht, genau auf diese Ungerechtigkeit und Unausgewogenheit hinzusehen und dem entgegenzuwirken. Der erste Schritt ist, diese Fakten zu sichern und sichtbar zu machen, darüber zu reden und Bewusstseinsbildung zu betreiben, denn viele haben diesen Gendergap zum Beispiel bei Line Ups, Konzertprogrammen oder Playlists gar nicht auf dem Schirm.“
„Als Unternehmerin in der männerdominierten KFZ-Branche, als Mutter von zwei Volksschulkindern und als Frau erlebe ich Gleichstellung aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Eine Veränderung schaffen wir nur gemeinsam. Die für Veränderung notwendige Energie habe ich beim #weare Konzert 2023 gespürt. Wir freuen uns darauf, 2024 wieder dabei sein zu dürfen“, sagt Anna Kneidinger, vom Kneidinger Center/Škoda Österreich.
Neben den Poxrucker Sisters gestalten #weare-Initiatorin und Host Virginia Ernst sowie die Schick Sisters den Abend. Außerdem auf der Bühne: Katharina Straßer, Miss BunPun feat. RawCat bringen Hip Hop, Rap & R’n’B-Klänge auf die Brucknerhausbühne und die Newcomerinnen Neiyla und Kleinabaoho sorgen für einen zauberhaften Auftakt.
Samstag, 9. März 2024, 19.30 Uhr, Großer Saal, Brucknerhaus Linz, Welt der Frauen lädt bereits ab 18 Uhr zu einer Talkrunde zum Thema „Diversität am Arbeitsplatz“.
Die Ausstellung „Für Theresia“; Anton Bruckner: eine HerStory von Zoe Goldstein und Team beginnt um 18.30 Uhr im Foyer des Brucknerhauses, wo auch bereits das Streicherinnen Quartett zu hören ist. Infos & Tickets: www.poxruckersisters.at
