Wiedereröffnung von Notre-Dame in 3D im AEC

Experten navigieren durch das Weltkulturerbe, bevor es virtuell Feuer fängt und später in neuem Glanz erstrahlt

Am 7. und 8. Dezember feiert Paris die große Wiedereröffnung der Notre-Dame, die 2019 einem verheerenden Brand zum Opfer fiel. Wer die weltberühmte Kathedrale in Linz bestaunen möchte, kommt am Sonntag, dem 8. Dezember, ins Ars Electronica Center.

Dank Notre-Dame Immersive spazieren Besucher in 3D durch die altehrwürdige Pariser Kirche und erfahren mehr über Geschichte, Brand und Restaurierung. Eine adaptierte Version des Programms ist zurzeit auch in Houston/USA zu erleben.

Weltkulturerbe wurde bei Feuer erheblich zerstört

Im April 2019 fing der Dachstuhl der Kathedrale Notre-Dame de Paris Feuer. Das zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert erbaute Weltkulturerbe wurde von den übergreifenden Flammen erheblich zerstört, ganze Areale in den vergangenen Jahren daher aufwendig restauriert oder neu errichtet. Im Dezember 2024 öffnet der gotische Prachtbau nun wieder für Besucher – passend dazu zeigt das Ars Electronica Center ein Notre-Dame Special.

Architektonische Details und Kunstschätze

Am 8. Dezember 2024 laden Christoph Kremer (Managing Director Ars Electronica Center) und Melinda File (Head of Deep Space) von 13.30 bis 14.15 Uhr zur Präsentation Notre-Dame Immersive. Die Applikation ist eine Produktion des Ars Electronica Futurelab in Zusammenarbeit mit den französischen Start-ups Iconem und Histovery.

Per Controller navigieren die Experten im Deep Space 8K durch das Gebäude und machen die Teilnehmern mit fachkundigem Wissen auf architektonische Details, historische Darstellungen und kunstvolle Highlights der Notre Dame aufmerksam – bevor die virtuelle Kathedrale Feuer fängt und Besucher mittels animierter Daten das Ausmaß des Brandes erfahren. Möglich werden die Effekte durch ein Gebäudemodell in stereoskopischem 3D.

Die Anmeldung unter center@ars.electronica.art oder Tel. 0732/7272-0 wird empfohlen. Tickets gibt es für 11 bzw. 13 Euro.

Laserscans, Punktwolke und Animation

Die digitale Architektur von Notre-Dame Immersive beruht auf Daten des Kunsthistorikers Andrew Tallon, der 2010 anhand von Laserscans eine Punktwolke der Kathedrale erstellte. Nach dessen Tod vervollständigte das Pariser Startup Iconem den Datensatz mit neuester Technologie. Hinzu kommen 360-Grad-Panoramen, ausgewählte 3D-Modelle, ein hochauflösendes Bild der Fensterrose des Westportals sowie eine 3D-Ansicht der brennenden Notre-Dame von Histovery.

Das Team des Ars Electronica Futurelab animierte die Bilddaten und passte die Datensätze an die Gegebenheiten des Linzer Deep Space 8K an. Entstanden ist ein immersives Erlebnis in stereoskopischem 3D mit Musikuntermalung für Besucher jeden Alters.

Notre-Dame-Applikation auch in Houston

Eine adaptierte Auflage der Applikation ist zudem in den USA zu sehen: Das Ars Electronica Futurelab bringt Notre–Dame Cathedral: An Immersive Experience in die Cullinan Hall des Museum of Fine Arts in Houston, USA. Gezeigt wird eine animierte 14-minütige Reise durch Notre-Dame in 2D. Besucher tauchen hier mittels drei monumentaler Video-Wände von je circa 19×9 Metern in das atmosphärische Kunstwerk ein. Die Applikation feierte am 23. November 2024 ihre Premiere.

Kulturelles Erbe und Ars Electronica

Ars Electronica startete das Engagement im Bereich Cultural Heritage kurz nach der Eröffnung des Deep Space im Jahr 2009 mit einem Gigapixel-Bild von Das letzte Abendmahl (Daten von Haltadefinizione) und einer 3D-Punktwolke von Pompei (erstellt von CyArk).

Bald konnte man das antike Rom erkunden, Venedig von den Kanälen bis zum Dogenpalast entdecken oder die Cheops-Pyramide virtuell begehen. Hinzu kam über die Jahre eine Auswahl an Gigapixelbildern berühmter Gemälde – darunter Werke von da Vinci, Picasso, Caravaggio, Botticelli, de Goya, Klimt oder Schiele –, die Details offenlegen, die dem bloßen Auge verborgen bleiben.

Notre-Dame Immersive wird vom österreichischen Außenministerium und dem Institut français d’Autriche im Rahmen der Strategie für die internationale Verbreitung der Kultur- und Kreativwirtschaft unterstützt. Weitere Fördergeber sind das Dorotheum und das Land OÖ/Kultur.

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