Zwei Tote bei Felssturz in Steyr

Zwei Kärntner Baggerfahrer sind am Mittwoch in Steyr bei Arbeiten an einer Steilwand im Stadtteil Unterhimmel getötet worden. Ein 3.000 Kubikmeter großer Felsblock hatte sich um 10.20 Uhr gelöst und war in die Tiefe gedonnert. Für die beiden 31 und 64 Jahre alten Baggerführer kam jede Hilfe zu spät, berichtete die oö. Polizei am Mittwoch. Das Unglücksgebiet wurde gesperrt und ein Platzverbot verhängt.

Von weiteren Vermissten sei nichts bekannt, so Bürgermeister Markus Vogl (SPÖ) in einer Pressekonferenz. Geologen und Polizei ermittelten noch die unmittelbare Ursache des Felssturzes. Ein Landesgeologe wurde mit dem Polizeihubschrauber über das Unglücksgebiet geflogen. Es bestehe die Gefahr von Nachstürzen, erklärte Wolfgang Gasperl, Leiter der Sektion Oberösterreich in der Wildbach-und Lawinenverbauung im Gespräch mit der APA. „Wir schauen, ob wir uns morgen von oben abseilen können.“ Ein Landesgeologe müsse jedoch beurteilen, ob das möglich sei.

Auf Bildern war zu sehen, dass große Felsbrocken nur knapp an zwei Häusern vorbeigingen. Eine Gartenhütte wurde von den Steinen umgerissen, eine Garage eingedrückt. Ein Haus wurde beschädigt. Was die anderen Gebäude angehe, so hoffe er, dass sie „relativ rasch“ wieder zu bewohnen sein werden, so Vogl. Zehn Anrainer aus vier Häusern seien unverletzt und kamen bei Verwandten oder Bekannten unter, teilte die Stadt mit. Für die Nebengebäude der betroffenen Häuser bestand bereits länger Betretungsverbot, für die Hauptgebäude aber nicht.

Die Feuerwehr war mit rund 30 Personen im Einsatz, das Rote Kreuz mit Rettungskräften und Kriseninterventionsteams. Die Todesopfer konnten aus Sicherheitsgründen zunächst noch nicht geborgen werden. Man werde die Bergung durchführen, „wenn es für die Einsatzkräfte sicher ist und sie nicht selbst in Gefahr gebracht werden“, informierte Vogl. Die Geologen würden davon ausgehen, dass vorher noch Material abgetragen werden müsse. „Unsere Gedanken sind bei den Familien der Verunglückten“, sagte Vogl. Von Vermissten wisse man derzeit nichts, eine Suche mit Wärmebildkamera hätte nichts ergeben und es sei auch niemand vermisst gemeldet worden.

Oberhalb der Unglücksstelle habe sich ein rund 3.000 Kubikmeter großer Felsblock aus der Konglomeratsteilwand gelöst, erklärte Gasperl. Diesen Felsen, der auch Risse aufwies, habe man bereits seit mehr als einem Jahr beobachtet, für die am Hangfuß liegenden Bauten habe die Stadt auf Anraten der Wildbach- und Lawinenverbauung damals ein Betretungsverbot erlassen. Dieses galt aber offenbar nur für die Nebengebäude. Zudem war in der Straße laut Bürgermeister aus Sicherheitsgründen ein Halte- und Parkverbot verhängt worden.

OBER…STERREICH: ZWEI ARBEITER BEI FELSSTURZ IN STEYR GET…TET
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Seither wurde nach Wegen gesucht, den Felsblock wegzubringen, so Gasperl. „Sprengen kann man dort nicht“, sagte Gasperl, weil sich unterhalb Gebäude befinden. Nach langem Suchen sei „in der dritten Ausschreibung“ endlich eine Spezialfirma gefunden worden, die den Block abtragen sollte. Dabei sei es zu dem tragischen Vorfall gekommen. „Die unmittelbare Ursache steht noch nicht fest“, so der Experte. Die langfristige Ursache sei eben der Grund der Baustelle gewesen. „Bei Konglomeratwänden sieht man nicht hinein wie vertrauenswürdig die Verkittung ist“, erklärte Gasperl.

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