Zwölf Füße für ein Halleluja: „Aus Enge wurde Weite“

Sechs Theologen und Geistliche aus Oberösterreich legten 2.350 Kilometer mit ihren Drahteseln zurück

Zu einer „Extended Version“ von „Zwölf Füße für ein Halleluja“ brachen sechs Theologen und Geistliche aus Oberösterreich am 24. September 2024 mit ihren Fahrrädern auf. Nach rund 2.350 Kilometern von Passau nach Linz entlang der Donau bis zum Schwarzen Meer haben sie am 4. Oktober 2024 ihr Ziel erreicht – dankbar, müde und an unglaublich schönen und wertvollen Erfahrungen reicher.

Entlang der Strecke besuchten und unterstützen sie so wie bei der Premiere von „Zwölf Füße für ein Halleluja“ 2019 wieder Einrichtungen, in denen Menschen geholfen wird, die Grenzerfahrungen machen oder ausgegrenzt werden.

„Das für mich und uns ‚bleibende‘ wird sein, dass wir ins Offene, in das Unplanbare und somit in das Überraschende gefahren sind“, zieht Theologe Helmut Eder Bilanz. Der Anstaltsseelsorger von Garsten und Referent für Gefängnisseelsorge war gemeinsam mit Michael Münzner, Leiter des Bereichs Verkündigung & Kommunikation der Diözese Linz, Paul Neunhäuserer, Referent für Ehevorbereitung und Regenbogen-Pastoral sowie Ehe-, Familien- und Lebensberater, Christoph Burgstaller, Leiter des Bildungshauses Schloss Puchberg, Heinz Mittermayr, Referent im Team mensch & arbeit und Gerhard Kobler, Pfarrer in Haslach an der Mühl und Pfarrprovisor von St. Oswald bei Haslach unterwegs.

Die Sportler radelten in Zweier- oder Dreierteams über Ungarn, Serbien und Bulgarien bis nach Rumänien. Begonnen wurde am 24. September mit dem Prolog von Passau nach Linz. Am 25. September erfolgte der eigentliche Start: Nach einem Gottesdienst im Linzer Mariendom mit Bischof Manfred Scheuer ging es in der Früh vom Domplatz weg nach Budapest. Die weitere Strecke führte die Radfahrer über Belgrad, Sofia und Bukarest bis nach Tulcea. Die Ankunft am Donaudelta mit Mündung ins Schwarze Meer war wie geplant am 4. Oktober.

Entlang der Strecke besuchten die Kirchensportler mehrere Hilfsprojekte: die Obdachlosenhilfe in Budapest, die Flüchtlingshilfe in Belgrad, das Kindertageszentrum im Romaviertel von Sofia und das Tageszentrum für ehemalige Straßenkinder in Bukarest. Auf dem Weg wurden auch wieder Spenden gesammelt für die Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen.

Begegnungen haben bereichert

Die anstrengende Tour hat die sechs Männer auch emotional bewegt: „Wer wie wir die Komfortzone verlässt, setzt sich dem Risiko aus, zu scheitern, oder aber er bekommt die Chance, reich beschenkt zu werden. Und das wurden wir auch: Die spontanen und ungeplanten Begegnungen unterwegs und die vereinbarten Besuche und Begegnungen vor Ort haben uns tief bewegt und bereichert“, sagt Eder.

Christoph Burgstaller hat seine Eindrücke auf seinem Facebook-Account mit diesen Worten verewigt: „Aus Enge wurde Weite, aus Grenzen neue Perspektiven, aus Begegnungen herzliche Erinnerungen, aus sechs Ausdauersport-Einzelkämpfern, die ihre Eigenheiten haben, ein Kollektiv und damit Wegbegleitende, die sich im Team optimal ergänzt haben. Wir sind uns der Unverfügbarkeit wieder bewusst geworden. Es ist ein riesengroßes Geschenk, dass wir bis auf einen Halbtag Traumwetter hatten, körperlich weitgehend unversehrt heimkommen, Krisen gemeinsam gemeistert haben und mental wachsen durften.“

Mit den Menschen in den besuchten Einrichtungen wollen die Kirchensportler, die sich für die Tour Urlaub nahmen und sie auch selbst finanzierten, in Kontakt bleiben: Mit dem Verantwortlichen der Erinnerungskultur der vertriebenen Donauschwaben in Apatin (Ungarn) ebenso, wie mit der Verantwortlichen der Flüchtlingshilfe der Caritas von Serbien, dem Kindestageszentrum der Caritas für Roma-Kinder in Sofia (Bulgarien) und dem Tageszentrum für ehemalige Straßenkinder in Bukarest (Rumänien).

Noch bis 31. Oktober kann gespendet werden (IBAN: AT42 3441 0001 0613 6899) – Die Spendengelder kommen ausschließlich den erwähnten Projekten zugute.

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