Der Linzer Stahl- und Technologiekonzern voestalpine verlängert die Kurzarbeit für 10.400 der 22.000 Mitarbeiter in Österreich ab Juli um drei Monate. Dies sagte Vorstandschef Herbert Eibensteiner laut der neuen Ausgabe des Wirtschaftsmagazins „trend“.
Zur Begründung für die Notwendigkeit der Verlängerung der Kurzarbeit verwies Eibensteiner auf die ungewissen Aussichten in der Autozuliefer- und Aerospace-Industrie. „Stahl, Öl und Gas, Auto sind nach wie vor schwierig“, wird Eibensteiner mit Bezug auf die Konzernsegmente zitiert, „Bereiche, die gut laufen, wie etwa die Bahninfrastruktur, gehen dagegen jetzt teilweise aus der Kurzarbeit raus.“
Für das Aerospace-Werk im steirischen Kapfenberg will Eibensteiner laut „trend“ auch Kündigungen nicht mehr ausschließen.
Anfang Juni waren im voestalpine-Konzern coronabedingt weltweit rund 15.800 Mitarbeiter in Kurzarbeitsmodellen – neben den gut 10.000 in Österreich auch 3.000 in Deutschland. „Das ist etwas weniger als die Hälfte der Mitarbeiter in diesen Ländern“, so der CEO bei der Bilanzvorlage 2019/20.
Von diesen rund 15.800 Kurzarbeitern im Gesamtkonzern gehe man aus heutiger Sicht weiterhin aus, also auch für die Zeit nach Ende Juni, so voestalpine-Pressesprecher Peter Felsbach am Donnerstag auf APA-Anfrage: „Es wird wahrscheinlich dabei bleiben.“
Weltweit wurde der Personalstand voriges Jahr von knapp 52.000 auf 49.700 um über vier Prozent gesenkt. In Österreich habe man hauptsächlich Leasingmitarbeiter abgebaut, so der CEO damals.