„Ruhe, bitte! Findet eure Plätze! Achtung, wir drehen!“ hieß es und dann fiel am Montag in der Linzer Tabakfabrik die allerletzte Klappe für die erste Staffel der neuen ORF/ZDF-Krimiserie „Soko Linz“.
Geschlagen von Landeshauptmann Thomas Stelzer, der die Aufgabe sehr professionell erledigt und gleich danach gemeint hat: „Da möchte man gleich selbst mitspielen.“ Darüber hinaus freute sich Stelzer über die „tolle Gelegenheit für Oberösterreich, sich mit dieser vom Land unterstützten Serie künftig einem Riesenpublikum in Deutschland und Österreich zu präsentieren.“
Viele Facetten von Oberösterreich können damit gezeigt werden, das in der Linzer Tabakfabrik auf 670 Quadratmetern aufgebaute Kommissariat stehe wie das Haus für Kreativität und Innovation.
Nach insgesamt 86 Drehtagen sind damit 13 Folgen der ersten Staffel abgedreht. Die Schauplätze der Serie reichen vom Brucknerhaus über das Ars Electronica Center und die Innenstadt bis hin zum Winterhafen. Dementsprechend bunt auch die Themen: Die Fälle führen die TV-Kommissare von der Linzer Technikbranche bis ins Obdachlosenmilieu, zwischen Zeugenschutzprogramm und Serienkillerfahndung. Zu sehen werden sie im ORF ab Anfang nächsten Jahres sein.
Ein besonderes Team
70 Darsteller und insgesamt 200 Filmschaffende waren in den letzten Monaten für die Dreharbeiten in Linz und brachten es auf 4650 Nächtigungen. Die Darsteller zeigten sich im VOLKSBLATT-Gespräch von der Landeshauptstadt begeistert: Katharina Stemberger, die in die Rolle der Chefinspektorin Johanna „Joe“ Haizinger schlüpft, kannte Linz schon gut, weil einer ihrer besten Freundinnen hier seit vielen Jahren lebt. Das Werbevideo von Linz, das kürzlich für Wirbel gesorgt hat, habe sie cool gefunden und die Aufregung darüber nicht verstanden: „Man zeige mir die Stadt, die nicht rassistisch ist. Ich mag gerade an Linz auch, dass es eine sehr bunte, sehr diverse Stadt ist.“
Ihre Figur beschreibt Stemberger als sehr erfahrene Ermittlerin, die schon viel gesehen habe: „Daraus resultiert eine gewisse Ungeduld, die sie zeigt, wenn es recht kompliziert wird. Sie hat mit Hierarchien so ein bissl Probleme und sie hat ihren eigenen Kopf.“ Im Zusammenspiel mit Daniel Gawloski, der den sensiblen, ruhigen und bedachten Kriminalkommissar Ben Halberg spielt, ergebe sich ein ungewöhnliches Team: „Wir sind keine supercoolen Ermittler, sondern ich habe das Gefühl, da menschelt es ordentlich.“ Neben Stemberger und Gawlowski gehören auch zwei Oberösterreicherinnen zur Darstellerriege: Die in Christkindl aufgewachsene Miriam Hie spielt Faciliy-Managerin Yara, die Linzerin Paula Hainberger die Tochter von Ben Halberg. Alexander Pschill ist Gerichtsmedizier Richard „Richie“ Vitek, Anna Hausberg Kriminalhauptkommissarin Nele Oldendorf. Regie führten Markus Engel, Martin Kinkel und Claudia Jüptner-Jonstorff.
Nach dem Ende der Dreharbeiten sei ihr nächstes Projekt schlafen, so Stemberger: „Ein Arbeitstag hier ist so wie zwei eines normalen Menschen. Er fängt um fünf Uhr früh an und endet um 20 Uhr.“ Vorgabe sei es gewesen, eine Folge in sechseinhalb Drehtagen zu machen: „Das ist wirklich sportlich“, so Stemberger. Sie freue sich jetzt einmal aufs Nachhause-kommen und werde ihre Zeit ihrer Familie widmen.
Fortsetzung folgt
Frau Stemberger wird nicht nur wegen ihrer Freundin wieder nach Linz kommen: Fest steht, dass es eine Fortsetzung von „Soko Linz“ geben wird. „Wir sind gekommen, um zu bleiben“, so Produzent Florian Gebhardt.
Von Melanie Wagenhofer