Die von Neuburger Fleischfabrik-Eigentümer Hermann Neuburger und Sohn Thomas mit Investitionen von 50 Millionen Euro aus dem Boden gestampfte Fleischlos-Linie „Hermann“ steht vor harten Einschnitten.
Wie das VOLKSBLATT aus informierten Kreisen bereits vorab erfahren und exklusiv berichtet hat, sollen fleischlose Produkte bis auf weiteres nur mehr in einem kleinen Segment produziert werden.
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Bis zu 40 Mitarbeiter sind von den Entwicklungen betroffen. Der Ulrichsberger Bürgermeister Wilfried Kellermann bestätigt die Informationen: „Wir haben selber gerade erst davon erfahren. Aus Sicht der Gemeinde ist das sehr bedauerlich. Die Firma Neuburger ist hier natürlich sehr anerkannt und ein wichtiger Arbeitgeber.“
Grund für die Probleme sollen exorbitant gestiegene Rohstoffpreise im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg sein. Die Zucht der Kräuterseitlinge und anschließende Produktion von Schnitzel, Rostbratwürstel, Burger & Co auf Basis von Pilzmischungen rechnet sich demnach nicht mehr. „Hermann“ ist u.a. bei Billa, Billa Plus und Spar gelistet. Die Linie gilt als Zukunftshoffnung in der Fleischlos-Branche.
Heute Vormittag haben Hermann und Thomas Neuburger in einer Aussendung die vorübergehende Einstellung der vegetarischen Marke „Hermann“ bestätigt. Gründe seien wie berichtet Preissteigerungen aufgrund der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges.
Die Preise für Rohstoffe, Energie und Transport seien derzeit immens und für die Zukunft nicht prognostizierbar. „Um unsere Produkte weiter zu einem leistbaren Preis anbieten zu können, müssten wir nicht vertretbare Abstriche bei der Qualität machen. Die Zutaten zu strecken, auf BIO zu verzichten oder Zusatzstoffe hinzuzufügen – das kommt nicht infrage“, hieß es. Wie es mit der Marke weitergeht, bleibt laut den Eigentümern vorerst offen.
Große Pläne
„Hermann“ sollte ab 2025 Gewinne schreiben und ab 2030 mehr als der Mutterbetrieb Neuburger umsetzen – derzeit sind es 20 Prozent vom Gruppenumsatz. Die Fleischsparte (Neuburger „Leberkäse“) ist von den Entwicklungen nicht betroffen.
Von Karl Leitner