Franz Josef Altenburg feierte heuer seinen 80. Geburtstag. Geboren am 15. März 1941 als Urenkel des Kaisers Franz Joseph I. und der Kaiserin Elisabeth in der Kaiservilla Bad Ischl wurde er durch seine Kunst als österreichischer Bildhauer und Keramikkünstler bekannt. Anlässlich seines Jubiläums widmet ihm die OÖ Landes-Kultur GmbH in Kooperation mit dem MAK (Museum für angewandte Kunst in Wien) eine Werkschau in seinem Geburtsort Bad Ischl und im Haus, in dem er die ersten Lebensjahre verbracht hat, der Kaiservilla. „Franz Josef Altenburg. Ton und Form“ ist bis 22. August in den Kaiserlichen Stallungen der Kaiservilla Bad Ischl zu sehen.
Erinnerungen erwacht
„Die Kaiserlichen Stallungen als Raum sind eine Entdeckung, ein phänomenaler Raum, 200 m² groß, gerade mit den 3D-Objekten funktioniert er sehr gut“, ist Alfred Weidinger, Chef der OÖ Landes-Kultur GmbH, begeistert. Franz Josef Altenburg besuchte die Ausstellung gestern höchst persönlich mit seiner Familie und war sehr glücklich. „Eigentlich hätte die Ausstellung im Schlossmuseum Linz stattgefunden, aber es war sein Wunsch einmal im Leben in seinem Heimatort auszustellen“, erzählt Weidinger. „Ich freue mich sehr über die Ausstellung. Als ich die ehemaligen Kaiserlichen Stallungen betreten habe, wurden sofort Erinnerungen wach. Die Kaiservilla war ja Teil meiner Kindheit“, so der weltweit anerkannte Künstler. Kuratiert wurde die Schau von Rainald Franz (MAK) in Kooperation mit Veronika Schreck (OÖLKG). 50 Werke sind zu sehen.
Zeit seines künstlerischen Schaffens setzte sich Altenburg ausschließlich mit Keramik auseinander. Mit seiner eigenwilligen Formensprache zählt er zu den renommiertesten Vertretern der modernen Keramikkunst Österreichs. Die Ausstellung beschäftigt sich mit dem Prozess der Reduktion und Vereinfachung in Altenburgs Werk. „Er lässt sich von seinem Umfeld, er lebt ja ländlich auf einem Vierkanthof in Breitenschützing, inspirieren. Sein Werk ist sehr reduziert, nahezu gegenstandslos, aber man assoziiert damit Gegenstände“, beschreibt Weidinger und betont: „Er hat die Keramik vom Kunstgewerbe wieder zur Kunst gebracht.“ Die Werkschau liefert einen Überblick über die wichtigen Werkblöcke, wie den „Häusern“, „Stiegen“, „Podesten“, „Kulissen“ bis hin zu „Blöcken“, „Türmen“, „Gerüsten“, „Containern“ und „Rahmen“. Frühe Stücke aus seiner Zeit bei der Gmundner Keramik runden den Überblick ab.
Im August wird ihm das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik verliehen.
PS: Zur Schau erscheint ein Katalog. www.ooekultur.at Von Astrid Braun