Keine Zeit zum Stillstehen. Das ist das Motto bei Jaguar, gerade jetzt in dieser Ära, in der sich so viel überschlägt. Elektro erlebt eine Renaissance, reine Benziner sind aus der Mode – und Plug-ins sind auch gerade mächtig en vogue.
Das sind übrigens die, mit Benzin- und Elektromotor, wobei letzterer an der Steckdose geladen werden kann. Das ist beim großen Jaguar-SUV namens P400e der Fall, der motortechnisch ein Neuzugang im Zuge des Facelifts der Raubkatze ist.
Typenschein
Jaguar F-Pace P400e
R-Dynamic SE AWD
Preis: ab € 81.536,- inkl. Steuern und Abgaben; Testwagenpreis € 88.265,- unter anderem inklusive Lackierung Bluefire Blue € 991,-, Dachreling € 321,-, Nebelscheinwerfer € 214,-, Meridian-Soundsystem € 716,-, Fahrassistenz-Paket € 1385,-, Winter-Paket € 668,-, Luftreinigungssystem € 313,-, induktive Smartphone-Ladeschale € 360,- und zwei zusätzliche USB-Anschlüsse € 177,-; einen Jaguar F-Pace (D165 R-Dynamic) gibt es ab € 70.239,-
NoVA/Steuer: 0 %/ € 1399,68 jährlich
Garantie: 3 Jahre ohne km-Begrenzung, 3 Jahre Lackgarantie, 6 Jahre gegen Durchrostung
Service: alle 34.000 km oder alle 2 Jahre
Technische Daten:
Motor: R4, 16V, Common-Rail, Turbolader, Partikelfilter, 1997 cm³, 221 kW/300 PS bei 5500 U/min
Elektromotor: Permanent-Magnetmotor
Getriebe: Achtgangautomatik
Systemleistung: 297 kW/404 PS
Max. Drehmoment 640 Nm bei 1500-4400 U/min
Antrieb: Allradantrieb
Höchstgeschwindigkeit: 240 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 5,3 s
Leistungsgewicht: 5,53 kg/PS
WLTP-Verbrauch: 2,3 Liter
VOLKSBLATT-Testverbrauch: 7,7 Liter
CO2-Ausstoß: 51 g/km
Euro 6d
Eckdaten:
L/B/H: 4747/2071/1664 mm
Radstand: 2874 mm
Eigen-/zul. Gesamtgewicht: 2233/2690 kg
Kofferraum: 619-1662 Liter
Tank: 69 Liter (Benzin)
Reifen: 4 x 255/50 R20 109W auf 20“-Alus
Sicherheit:
Regelsysteme: ABS/EBV/ESP/ASR/BA/BSD/RSR/LKA/ACC/TPMS
Airbags: 8
Geländedaten:
Bodenfreiheit: 213 mm
Böschungswinkel vorne/hinten: 22,5°/22,9°
Rampenwinkel: 19,0°
Wattiefe: 500 mm
Dieser mächtige 2,2-Tonner bietet auch eine Systemleistung von 404 PS und eine rein elektrische Reichweite von bis zu 53 Kilometer. Per Schnellladung mit 32 Kilowatt Gleichstrom ist der 13,6 Kilowattstunden große Akku binnen 30 Minuten von null auf 80 Prozent aufgeladen; an der Wallbox mit sieben Kilowatt Leistung dauert dieser Vorgang eine Stunde und 40 Minuten.
Wie es sich für eine Raubkatze gehört, ist der Antritt vehement. Beide Motoren bringen alle vier Räder rasch auf Touren, die Achtgangautomatik gibt sich keine Blöße und der straffe, 4,747 Meter lange Fünfsitzer zeigt sich auch in Sachen Assistenzsysteme und Bremsen top. Andererseits ist bei schnellen Kurvenfahrten die Querneigung spürbar, während die Lenkung direkt und gefühlvoll ist.
Unter normalen Bedingungen, sprich auf trockenem und festem Untergrund, geht nahezu das gesamte Drehmoment des Motors auf die Hinterräder. Bei Schlupf kommen – elektronisch geregelt – die Vorderräder dazu. Somit verfügt der Allradler über eine perfekte Traktion; und die ist jederzeit spürbar.
Der Fahrer hat zudem via Jaguar DriveControl die Wahl zwischen den Programmen Comfort, Eco, Regen/Eis/Schnee und Dynamic. Die Einstellung erfolgt über einen neuen, walzenförmigen Schalter links vom neuen Getriebewählhebel.
Um das Sparpotenzial des Plug-ins auszukosten, muss dieser allerdings häufig an die Steckdose. Ansonsten geht es beim Spritverbrauch steil nach oben und niemals unter die Acht-Liter-Marke.
Jedenfalls steht das Facelift dem Verkaufsschlager gut. Am Heck übernimmt der F-Pace LED-Rückleuchten mit doppelter Jaguar-Schikanen-Grafik, welche ursprünglich vom rein elektrischen I-Pace stammen. Ein gelungener Designkniff, der ebenso wie der neu geformte Heckstoßfänger und die geänderte Nummernschildaussparung die Breite des Fahrzeugs betont.
Zudem brachte das Facelift neben den Retuschen an der Karosserie einen komplett neuen Innenraum. Dieser ist nun deutlich hochwertiger als bisher; also quasi ein neues Auto mit neuem Infotainment-System.
Im Zentrum des neuen Interieurs steht der zentral montierte 11,4 Zoll große Touchscreen (natürlich in High Definition) zur Bedienung des Pivi Pro-Infotainmentsystems. Seine elegante Krümmung wurde laut Jaguar so gewählt, um mit dem identischen Profil der Instrumententafel eine perfekte Einheit zu bilden.
Dementsprechend großartig fällt auch das Resümee über den Innenraum aus: Jede Menge Platz, hochwertige Materialien und Verarbeitung, perfekte Sitzergonomie (beispielsweise auf den klimatisierten Ledervordersitzen), etliche, große Ablagen und eine Infotainment-Menüführung die zwar ein wenig Einarbeitungszeit verlangt, danach aber tadellos funktioniert.
Fazit
Ein großes Auto mit viel Pathos angereichert, perfekt verarbeitet und umfangreicher Ausstattung zum stolzen Preis von gut 88.000 Euro. Perfekt für Garagenbesitzer im urbanen Einzugsbereich und entsprechender Geldbörse.