Zum eindrucksvollen Qualitätsbeweis wurde das traditionelle Brucknerhaus-Konzert der Upper Austrian Sinfonietta (UAS) mit Preisträgern des Dr. Josef Ratzenböck-Stipendiums 2019.
Eine Freude zu sehen, wie ambitioniert und weit fortgeschritten die rund 70 Musikern, Durchschnittsalter 16, aus ganz OÖ zu Werke gehen. Früchte der hochwertigen Arbeit und Förderung im Landesmusikschulwerk.
Delikat abgestimmt die Programmfolge, als Klammer zu den Solobeiträgen wählte Peter Aigner, der die UAS seit Beginn 2003 leitet, drei Stücke von Jean Sibelius, dem „Bruckner Finnlands“.
Zu Beginn „Finlandia“ op. 26. Aigner dirigierte umsichtig, mit klarer Zeichengebung, animierte aber durchaus schwungvoll zu spätromantischem Klangrausch. Ganz anderer Charakter beim elegischen „Valse triste“ op. 44 von 1903, sauber intonierend und klangschön die Primgeigen.
Die halbe Hundertschaft der Streicher ist zu über 80 Prozent weiblich besetzt — ein Trend auch in großen Berufsorchestern — mit Ausnahme „unserer“ Philharmoniker.
Die Solokonzerte waren den Preisträgern übertragen, alle 2002 geboren. Viktoria Geyrhofer stellte sich der hochvirtuosen „Symphonie espagnole“ für Violine und Orchester von Eduardo Lalo. Da tat sich Maximilian Riefellner mit dem viel kleiner besetzten Orchester beim 2. Hornkonzert von Mozart schon leichter. Sehr feiner Klang in den lyrischen Passagen, durchaus risikofreudig in der Tongebung. Ein Versprechen! Exzellent auch der Fagottist Matthäus Hauer mit dem op. 35 von Carl Maria von Weber. Technisch und klanglich weit fortgeschritten begeistert er das Publikum.
Den Schlusspunkt setzt das prunkvoll besetzte Orchester mit der „Karelia Suite“ op.11. Das Stück ließ feine Bläsersoli hören, in den aufrauschenden Tutti überzeugte der recht runde, kompakte Gesamtklang. Begeisterung beim Publikum, das mit einer Zugabe belohnt wurde.