Ob man sich nun an die Schwaben hält, die sagen, eine Sache habe ein „Gschmäckle“, oder an die Franzosen, die von „Hautgout“ sprechen: Es läuft darauf hinaus, dass die Causa „Sozialhilfe“ wohl noch einer eingehenderen Betrachtung bedarf.
Immerhin gibt es einen Bericht des Landesrechnungshofes, der über die bescheidlose Auszahlung der Mindestsicherung durch einen Träger der Wohnungslosenhilfe zu einem klaren Befund gekommen ist: „Das hätte der Abteilung Soziales bei ordnungsgemäßer Prüfung schon deutlich früher auffallen müssen“ — also nicht erst im Frühjahr 2019.
Immerhin, das sagt man selbst im Büro von Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ), sei das „Problem 2012 entstanden und das summiert sich über die Jahre“, im konkreten Fall auf 900.000 Euro. Dass man sich „einfach verrechnet“ habe, ist eine etwas dürftige Argumentation angesichts dieser nicht unbeträchtlichen Summe.
„Dass man sich einfach verrechnet habe, ist eine etwas dürftige Argumentation.“
Für das Gschmäckle sorgt aber auch die ganze Konstellation rund um den Verein B37. Seitens des Linzer Magistrats gab es keine Bescheide, aber namhafte Linzer SPÖ-Vertreter sind maßgeblich im Verein tätig. Und die Kontrollzuständigkeit dafür, ob etwas ordnungsgemäß abgewickelt wird, liegt beim SPÖ-geführten Sozialressort. Sieben Jahre Blindheit sind da kein gutes Zeugnis.