138.000 Personen unterzeichneten Petition gegen mögliches 3sat-Aus

Widerstand gegen Zusammenlegung mit ARTE wächst

Der Widerstand gegen eine mögliche Verschmelzung der beiden Sender 3sat und ARTE wächst. Rund 138.000 Personen haben mittlerweile eine Petition auf www.innn.it namens „Rettet 3sat – unser Kultursender darf nicht verschwinden!“ unterzeichnet.

„Wir brauchen 3sat als Plattform für kritische Debatten, als Bühne für kreative Vielfalt und als Stimme der europäischen Kultur“, heißt es im Petitionstext. Ähnlich sieht das die Kulturgewerkschaft younion. „Das anspruchsvolle gemeinsame Kultur- und Informationsprogramm Österreichs, Deutschlands und der Schweiz steht für jene demokratische Neugier und kulturelle Fülle, die einem zeitgemäßen europäischen Geist entspricht“, hält die Gewerkschaft in einer Aussendung fest.

Unverzichtbar aus kultur- und demokratiepolitischen Gründen

Die Sender 3sat und ARTE seien „unverzichtbare Medien, die aus kultur- und demokratiepolitischen Gründen nicht infrage gestellt werden dürfen“. Auch die IG Autorinnen Autoren meldete sich bereits vor Tagen zu Wort und kritisierte, dass u.a. der Bachmann-Wettbewerb seinen Sendeplatz und seine Senderanbindung verlieren könnte. „Höchst fraglich ist auch, ob ein sich so kritisch mit innerdeutschen und österreichischen Verhältnissen auseinandersetzendes Kulturmagazin wie ‚Kulturzeit‘ in einem solchen anderen Senderzusammenhang überhaupt Platz finden kann“, so die Interessensgemeinschaft. Der Rückbau sei „jedenfalls vollkommen unverständlich und lässt sich nur als ein erster großer Schritt in die Abschaffung öffentlich-rechtlicher Rundfunkaufgaben begreifen“, befürchtete die IG Autorinnen Autoren.

Die potenzielle Verschmelzung von 3sat – ein Gemeinschaftssender von ORF, SRG, ARD und ZDF – mit ARTE ist Gegenstand von Überlegungen zu einer Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland. Der ORF, der ein Viertel des Programms beisteuert, bezeichnete den Sender als „wichtiges Programmfenster in den DACH-Raum“ und versicherte, mit den Intendantinnen und Intendanten der Partnersender „in einen intensiven Austausch über die Zukunft des Angebots“ zu treten.

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