Provinz zum Finale eines heißen Donauinselfest-Auftakts

Es war ein mehr als heißer Donauinselfest-Auftakt und zum Schluss setzte Provinz noch eins drauf: Die deutsche Popband beschloss den Freitag auf der Festbühne und sorgte mit hymnisch-eingängigem Liedgut für volles Haus. Aber auch sonst ging es den ganzen Freitag schweißtreibend her, denn zu den hochsommerlichen Temperaturen kam auch noch drückende Schwüle. Und nicht zuletzt ließ Österreichs Fußball-Elf die Emotionen hochkochen.

Die drei Cousins Vincent (Gesang), Robin (Keyboard) und Moritz (Bass) sowie Schlagzeuger Leon betraten passend mit ihrem Lied „Intro“ die dramatisch blutrot ausgeleuchtete Bühne. Gleich im Anschluss legte Provinz mit „Wenn die Party vorbei ist“ und „Großstadt“, in die man laut Lyrics keinesfalls will, nach und brachte die Menge zum Kochen.

Dichtes Gedränge vor der Mainstage herrschte spätestens bei der Rapperin Juju, die vor Provinz ihren Auftritt auf der Festbühne hatte. Neben durchaus saftigen Texten sorgte sie beispielsweise mit einer Mega-Papierschlangen-Kanone für Stimmung und ließ die Menge „Tequila“ skandieren. „Mir ist sehr warm“, meinte die Künstlerin und stimmte sogleich den Song „Sommer in Berlin“ an. Überhaupt schien kaum ein Act daran vorbeizukommen, zumindest kurz die Hitze zu thematisieren. Der deutsche Sänger und Rapper Clueso, der noch vor Einbruch der Dämmerung seine groovige Feelgood-Musik unter die Leute brachte, fasste mit dem Titel „37 Grad im Paradies“ die Stimmungslage ganz gut zusammen.

Ziemlich zeitgleich ließ Der Nino aus Wien auf der Rockbühne bei seinem Gig auf der Rockbühne augenzwinkernd wissen, dass auch er inzwischen die Jacke ausgezogen habe. „Diesen Song habe ich an einem sehr heißen Tag geschrieben“, erzählte der Neo-Wienerlied-Schreiber und stimmte die Sommerode „Urlaub“ an. Genrekollege Voodoo Jürgens machte dann den Headliner auf der knackvollen Rockbühne. Tapfer ließ er vorerst noch sein Sakko über dem Hemd an, um dann doch eine Schicht abzulegen. Sein Hitpotpourri u.a. aus „Federkleid“, „Drei Gschichtn ausm Café Fesch“ oder „Wem gheard des Mensch“ bat er Nino bei „Hansi der Boxer“ dann noch einmal auf die Bühne zum Duett.

Für aufgeheizte Stimmung am 4,5 Kilometer langen Partygelände, das wie immer gratis besucht werden konnte – wobei man bei den Zugängen durch eine Sicherheitsschleuse musste – sorgte auch die laufende Fußball-Europameisterschaft. Die etwas klein bemessene Public-Viewing-Area auf der Sportinsel war dicht besetzt, als das EM-Match Österreich gegen Polen um 18.00 Uhr angepfiffen wurde. Die drei Tore und damit der Sieg des rot-weiß-roten Teams ließ die Fans lauthals jubeln.

Bereits am Nachmittag und damit noch vor dem Gros der Besucher hatte die rote Prominenz das Eiland geentert. Dabei drehten Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und SPÖ-Parteichef Andreas Babler eine gemeinsame Runde auf der Arbeitsweltinsel, wo sich städtische oder stadtnahe Unternehmen und Institutionen präsentierten. Das Führungsduo ließ sich in einem Container den Blutdruck messen, wühlte fototauglich in der von den Stadtgärten vorbereiteten Erde, verkostete Gulasch und klopfte auf Schultern von Feuerwehrmännern.

Trotz unsicherer Wetterlage hinsichtlich eventuell dräuender Gewitter blieb es bis zum Finale trocken. Auch die „Letzte Generation“ dürfte zumindest am Freitag ihre für das Fest angekündigten Störaktionen nicht durchgeführt haben.

Noch bis Sonntag lädt das von der Hauptstadt-SPÖ veranstaltete Open-Air-Festival zu zahlreichen Konzerten sowie zu Sport- und Unterhaltungsprogramm. Am Samstag stehen etwa Auftritte von Wolfgang Ambros – es ist bereits sein zehnter am Donauinselfest -, Christina Stürmer, Ronan Keating oder Madsen am Programm, am Sonntag werden dann neben Alice Merton, Thorsteinn Einarsson, Emil Bulls oder Skindred auch Wanda auftreten, wobei letztere als Headliner noch einmal für heftiges Gedränge vor der Hauptbühne sorgen werden.

donauinselfest.at

Die mobile Version verlassen