Neue Saison der „Musica Sacra“: Highlights und zwei Uraufführungen

In sieben Linzer Innenstadtkirchen finden zwischen November und Mai 15 Konzerte statt

Eine attraktive Mischung aus erprobten, neuen, emotionalen und spektakulären Highlights hat sich die künstlerische Leitung der „Musica Sacra“ für die neue Saison einfallen lassen. Sie beginnt am 9. November in der Ursulinenkirche mit einem besonderen Konzert unter dem irritierenden Titel „Die singenden Pferde von Buchenwald“, in dem ein Ensemble der Bruckner-Uni unter der Leitung von Eva Hartl „Musik aus NS-Konzentrationslagern“ interpretiert.

In den vier Programmschienen „Silent“, „Carol“, „Passion“ und „Final“ finden sich zahlreiche weitere Höhepunkte, für die gleich sieben Linzer Kirchen den Rahmen geben. Viele der folgenden Konzerte tragen das Siegel des Außergewöhnlichen.

Am 17. November schlägt der Jeunesse-Chor, von drei Instrumentalisten begleitet, eine musikalische Brücke vom Mittelalter (Hildegard von Bingen: „O virtus sapientiae“) über den Impressionismus (Lili und Nadia Boulanger) zur Gegenwart (sechs junge Komponistinnen) und bringt so ausschließlich Facetten „weiblicher“ Musik zu Gehör.

Am 24. November huldigen das „Chorhaus Frohsinn“ (Hard-Chor, Singakademie und Jugendchor) und das L`Orfeo Barockorchester dem Jahresregenten Anton Bruckner (Ave Maria, Messe in d-Moll), dem „Sphärenmusik der Gegenwart“ gegenübergestellt wird: „Stars“ von Eriks Esenvalds und „Ad Astra“ von Koller/Mandl.

Die Dezembersonntage bieten ein breites Spektrum vorweihnachtlicher und weihnachtlicher Musik: „Ad te levavi animam meam“ (Chor und Ensemble des Konservatoriums für Kirchenmusik), „Laudate pueri dominum“ (Sopran Johanna R. Falkinger, Ensemble Castor), „Eilt zu, ruft laut“ (Solist*innen des Opernstudios am Musiktheater, Ensemble „Amani“), „Cherubim“ (Ensemble ALMA unter Leitung von Julia Lacherstorfer) und „Hört, es singt und klingt mit Schalle“ (Collegium Vocale Linz und Bläserquarett der Dommusik).

In die Passionszeit fallen zwei Versionen des „Stabat Mater“

Am 23. März jene von Joseph Haydn (Ev. Kantorei, Concerto Luterano, vier prominente Solist*innen), am 30. März Antonin Dvoraks Werk (Chor ad Libitum unter Heinz Ferlesch, Klavierbegleitung: Andrea Szewiecek, ebenso vier ausgezeichnete Solist*innen).

Am 6. April stimmen Sven Birch und das Ensemble „Lézard aux Plumes“ ein überwiegend barockes „Lamento“ mit gegenwärtigen Akzenten an, und der 11. April gehört einer Uraufführung: „Voices plus“ und Mitglieder der Dommusik präsentieren unter der Leitung von Josef Habringer Stiliana Popovas Oratorium „Ich bin! Ich bin die Welt“.

Das „Final“ feiert überwiegend „neue“ Musik: Am 29. April widmen sich Benedict Mitterbauer (Viola und Leitung) und Solist*innen des Bruckner Orchesters einem extravaganten Stück des Amerikaners Morton Feldman: „The Viola in my Life“.

Am 9. Mai führt das „Flick Duo“ mit Tenorsaxophon und Violoncello einen Dialog zwischen „Bach und Jazz“, und das Finale von „Final“ bestreiten am 18. Mai der „Hard Chor“, das „Voestalpine Blasorchester“ und Organist Bernhard Prammer mit der „Berliner Messe“ von Arvo Pärt und der Uraufführung der „Missa Caelestis“ von Florian Moitzi.

Genaue Informationen über Preise, Kartenvorverkauf, die jeweiligen Aufführungsorte und Programmdetails finden sich unter www.musicasacra.at und im reich bebilderten, ausführlichen Programmheft, das jedenfalls im Linzer Musiktheater und großteils in den Kirchen der „Musica Sacra“ aufliegt.

Von Paul Stepanek

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