Breit gestreutes Nominiertenfeld für Europäischen Filmpreis

Das Nominiertenfeld für den 37. Europäischen Filmpreis ist breit gestreut. Mehrere Gewinnchancen haben etwa Pedro Almodóvars „The Room Next Door“, das Narco-Musical „Emilia Pérez“ von Jacques Audiard und „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ des vor mehreren Monaten nach Deutschland geflohenen Iraners Mohammad Rasoulof. Österreichisches Filmschaffen ist mit Kurdwin Ayubs „Mond“ für den European University Film Award im Rennen. Die Preisverleihung findet am 7. Dezember statt.

Insgesamt 15 Filme sind für die Hauptkategorie als bester europäischer Film nominiert – darunter auch der feministische Body-Horrorfilm „The Substance“ von Coralie Fargeat und „Vermiglio“ der Bozner Regisseurin Maura Delpero. Erstmals sind auch Dokumentar- und Animationsfilme in der Hauptkategorie inkludiert. So haben nun alle fünf nominierten Dokumentarfilme – etwa Mati Diops Raubkunstdoku „Dahomey“ und „In Limbo“ von Alina Maksimenko – als auch alle fünf nominierten Animationsfilme – etwa „They Shot the Piano Player“ und „Living Large“ – Chancen auf die Auszeichnung als bester europäischer Film, wie die Europäische Filmakademie am Dienstag bekannt gab.

Für die beste Regie sind Andrea Arnold („Bird“), Jacques Audiard („Emilia Pérez“), Pedro Almodóvar („The Room Next Door“), Mohammad Rasoulof („Die Saat des heiligen Feigenbaums“) und Maura Delpero („Vermiglio“) nominiert. Bei den Darstellern können sich Abou Sangare („Souleymane’s Story“), die beiden Deutschen Franz Rogowski („Bird“) und Lars Eidinger („Sterben“) sowie die Briten Ralph Fiennes, der im Vatikan-Thriller „Konklave“ des österreichisch-schweizerischen Regisseurs Edward Berger mitspielt, und Daniel Craig („Queer“) Hoffnungen machen. Für ihre Leistung in „The Girl with the Needle“ sind Trine Dyrholm und Vic Carmen Sonne als beste Schauspielerinnen nominiert. Auch Tilda Swinton („The Room Next Door“), Renate Reinsve („Armand“) und Karla Sofía Gascón („Emilia Pérez“) sind unter den Nominierten.

Mit „The Village Next to Paradise“ von Mo Harawe, „Des Teufels Bad“ von Veronika Franz und Severin Fiala und „Mond“ von Kurdwin Ayub fanden sich drei österreichische Filme in der Vorauswahl für die Nominierungen zum Europäischen Filmpreis. Nach wie vor Chancen auf eine Auszeichnung hat lediglich „Mond“. Der Streifen mit Starchoreografin Florentina Holzinger in der Hauptrolle ist für den European University Film Award nominiert. „Mond“ erzählt von der einstigen Martial-Arts-Kämpferin Sarah, die Österreich verlässt, um drei Schwestern einer reichen Familie in Jordanien zu trainieren. In gesellschaftlichen Zwängen gefangene Frauen aus zwei Welten prallen in dem Drama von Regieshootingstar Ayub aufeinander. Der Film aus der Produktionsschmiede von Ulrich Seidl ist derzeit in den Kinos zu sehen.

Der Europäische Filmpreis gilt als europäisches Pendant zum großen Vorbild, den US-Oscars. Die Auszeichnungen werden abwechselnd in Berlin, dem Sitz der Europäischen Filmakademie, sowie in einer anderen europäischen Stadt verliehen. Heuer ist Luzern in der Schweiz an der Reihe.

Alle Nominierungen unter europeanfilmacademy.org

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