Bruckners „Romantische“ als Höhepunkt in der Basilika

Remy Ballot und die IV. Symphonie bei den St. Florianer Brucknertagen

Rémy Ballot führte sein Orchester mit Anton Bruckners IV. Symphonie bei den diesjährigen Brucknertagen in St. Florian zu großem Erfolg.
Rémy Ballot führte sein Orchester mit Anton Bruckners IV. Symphonie bei den diesjährigen Brucknertagen in St. Florian zu großem Erfolg. © R. Winkler

Bei den diesjährigen St. Florianer Brucknertagen erklang Anton Bruckners IV. Symphonie in der 1888 entstandenen 3. Fassung, genannt „Die Romantische“.

Das Altomonte Orchester wurde groß aufgestockt

Die Wahl dieser Aufführung traf der Dirigent Rémy Ballot, bekannt als herausragender Interpret, Dirigent und Orchesterformer des hiesigen Altomonte Orchesters. Die Gründung dieses Orchesters geschah im 100. Todesjahr Bruckners (1996), von Augustinus Franz Kropfreiter (1936-2003), als Komponist, Organist und damaliger Regens Chori mit einigen Florianer Musikern. Die Namensgebung bezieht sich auf den Barockmaler Bartolomeo Altemonto und seine Fresken in den Prunkräumen des Stiftes St. Florian.

Zur Wiedergabe von Bruckners „Vierter“ wurde notwendigerweise das Orchester mit vielen jungen Musikern, Lehrern des Landesmusikschulwerkes und Gästen groß aufgestockt, um jenen Klang und die geforderte Drittfassung in den mächtigen Raum der Basilika zu stellen. Harte Probentagen mit Rémy Ballot gingen dem großen Ereignis voraus, das gleich zweimal an diesem Wochenende zur geglückten, großräumig angelegten Aufführung kam.

Bruckners IV. Symphonie entstand mitten im kulturhistorischen Konflikt zwischen erbitterten Streitereien von Traditionalisten und Neuerern rund um den an seinem Werk arbeitenden Komponisten. Aber rückblickend gelang es Anton Bruckner doch 1888 in Wien seine „Romantische“ nach einer wiederholten Umgestaltung zur dritten Fassung, bei sämtlichen Philharmoniker-Proben unter Hans Richter zu hören und: er war darüber glücklich.

Hier in St. Florian ging es dem Dirigenten Rémy Ballot am Wochenende bei dieser Symphonie um lang anhaltende Tempi, starkes Verweilen auf satten Klängen und die geforderten Generalpausen. Besonders intensives Lob ernteten dabei die bogengroß geführten Streicher und die klangsatten Holzbläser. Bei den Blechbläsern, vor allem Gäste aus England, vermisste man die von uns gewohnte Bruckner bezogene voluminöse Klangfülle.

Langes Innehalten, großer Applaus

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Im vollen Kirchenraum der Basilika aber zollte man der gesamten Aufführung großes Lob. Zuerst mit langem Innehalten und dann mit großem Applaus für die Musiker — von Rémy Ballot einzeln aufgerufen —, den Solisten am Horn, allen Bläsern, Schlagwerkern und vor allem den Musikern an den Streichinstrumenten. Zuletzt wurde auch der Dirigent mit vielen Bravorufen mehr als bedankt für diese Aufführung.

Von Christine Grubauer