Nach dem freiwilligen Abgang der für Finanzen zuständigen Universitätsdirektorin Tina Gruber-Mücke Ende März dieses Jahres wurde ein Loch von 1,5 Millionen Euro im Budget der Linzer Anton Bruckner Privatuniversität sichtbar. Manche Unterlagen zu den Finanzen erwiesen sich als fehlerhaft, digitale Daten wurden gelöscht. Rektor Martin Rummel hat diesbezüglich nun eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft übermittelt.
Land OÖ gleicht aus
Mit Unterstützung von Finanz- und Kulturdirektion des Landes wurde den Kosten nachgegangen, alles einzeln neu bewertet. So sei der tatsächlich deutlich höhere Bedarf sichtbar geworden, erklärte Landeshauptmann Thomas Stelzer gestern im Zuge eines Hintergrundgespräches vor Medienvertretern. „Dem Universitätsrat wurde für 2023 ein Voranschlag von 19,8 Millionen Euro vorgelegt, de facto hätte man 21,8 Millionen Euro gebraucht.“ Demnach wurden zwei Millionen Euro zu wenig budgetiert. Aber: „Eine halbe Million davon ging in das nachträglich beschlossene neue Nikolaus Harnoncourt Zentrum an der Uni“, so Stelzer. Fehlen also 1,5 Millionen, weil „einzelne Kostenfaktoren falsch oder nicht ausreichend bewertet wurden“.Man habe Gruber-Mücke, die das Amt ab April 2021 innehatte, mehrfach zur Klärung kontaktiert, sämtliche Anfragen seien jedoch unbeantwortet geblieben, so Rummel. Nun sei eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft übermittelt worden. Die Zahlen, die Gruber-Mücke während ihrer Amtszeit vorgelegt habe, seien plausibel dargestellt gewesen, Grund zum Zweifel habe damals laut Rummel nicht bestanden.