Der Umgang mit der Causa Kerschbaum – der künstlerische Leiter der LIVA wurde wegen Compliance-Vorwürfen freigestellt – lässt scheinbar seitens des Linzer Bürgermeisters und LIVA-Aufsichtsratsvorsitzenden die von Luger selbst propagierte Transparenz vermissen. Die Linzer Kulturstadträtin Doris Lang-Mayrhofer forderte indes am Donnerstag erneut Einsicht in Kerschbaums Vertrag.
Medienberichten zufolge habe Luger den LIVA-Aufsichtsratsmitgliedern bisher keine Einsicht in den Dienstvertrag von Dietmar Kerschbaum gewährt. „Dabei handelt es sich um die Unwahrheit“, reagierte Luger in einer Aussendung.
Der Bürgermeister bestätigte eine Anfrage um Einsicht durch Aufsichtsratsmitglied Doris Lang-Mayrhofer diesbezüglich, die er bejaht habe. Es habe aber noch niemand aus dem Aufsichtsrat tatsächlich Einsicht genommen. Gleichzeitig erklärte Luger, dass er weiterhin bestimmte Teile des Vertrages, in denen es um „Unternehmensinteressen“ gehe, „auch in Zukunft nicht herausgeben“ werde.
„Ich habe den Geschäftsführervertrag bereits in der Aufsichtsratssitzung am 15. März eingefordert“, bestätigte Lang-Mayrhofer in einer Stellungnahme. „Ich erwarte mir eine Übermittlung des Vertrages streng vertraulich an alle Aufsichtsratsmitglieder, damit wir gemeinsam beurteilen können, welche Nebenbeschäftigungen dem Geschäftsführer vom Eigentümervertreter erlaubt waren.“ Es brauche jetzt rasche Aufklärung und Transparenz im Aufsichtsrat, auch wenn die Bestellungen und Abberufungen von Geschäftsführern in die Zuständigkeit des Eigentümervertreters fallen.