Die Sonderprüfung der Linzer Veranstaltungsgesellschaft (LIVA) durch das städtische Kontrollamt soll im Raum stehende Vorwürfe belegen und habe zusätzlich schwerwiegende Compliance-Verstöße des freigestellten Künstlerischen Vorstandsdirektors hervorgebracht. Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger fordert nun in einer Aussendung die Auflösung des Dienstverhältnisses mit Dietmar Kerschbaum mit sofortiger Wirkung.
Luger, der auch LIVA-Aufsichtsratvorsitzender ist, hat am 12. März, als in den Medien über die Gebarung Kerschbaums berichtet wurde, das städtische Kontrollamt mit der Sonderprüfung der LIVA beauftragt. Dieser Kontrollamtsbericht liegt nun vor. „Es haben sich nicht nur die meisten der kolportierten Vorwürfe bestätigt, es wurden noch weitere aufgedeckt“, berichtet Luger.
„Die Künstlerische Geschäftsführung hat sich weder an die verbindlichen Vergabegrundsätze der LIVA gehalten, noch wurden Compliance Regeln eingehalten. Sogenannte Insichgeschäfte mit sich selbst bzw. mit seiner Gattin sowie Geschäfte mit Firmen und Vereinen, in denen Dietmar Kerschbaum Funktionen ausübt bzw. die ihm nahestehen, stehen an der Spitze der vom Kontrollamt erhobenen Vorwürfe“, heißt es weiter. Das Kontrollamt empfiehlt aufgrund der neu hervorgekommenen Erkenntnisse, einzelne Sachverhalte der Staatsanwaltschaft zur Prüfung zu übermitteln
Am Montag, 8. Juli, wird sich der Kontrollausschuss mit dem Bericht der Sonderprüfung befassen. Dieser wird dann auch in einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung der LIVA behandelt und die weiteren notwendigen Schritte festgelegt.
Das Ergebnis der parallellaufenden intensiven Compliance Prüfung durch die KPMG sollte bis zur außerordentlichen Aufsichtsratssitzung der LIVA ebenfalls vorliegen.
„Nach Durchsicht des Kontrollamtsberichts bin ich der Meinung, dass das Dienstverhältnis mit Herrn Kerschbaum mit sofortiger Wirkung aufzulösen sein wird“, wird Luger in der Aussendung zitiert. Er sei persönlich enttäuscht darüber, dass das Vertrauen dermaßen missbraucht worden sei.