Der tägliche Banksy: Diesmal steht ein Gorilla im Mittelpunkt

Neuntes tierisches Motiv soll auch das Ende der Serie des Street-Art-Künstlers sein

Banksy lässt die Tiere frei: Sein neuntes tierisches Motiv in Folge hat der mysteriöse Street-Art-Künstler ausgerechnet am Londoner Zoo angebracht. Dabei hält ein Gorilla scheinbar einen Rollladen am Eingang hoch, damit mehrere Tiere entkommen können, wie auf einem Foto von Banksys Instagram-Account zu sehen ist.

Eine Robbe und Vögel sind schon ausgebüxt, drei weitere Augenpaare schauen aus der Lücke hervor. Die BBC berichtete unter Berufung auf Banksys Team, damit sei die jüngste Tier-Serie beendet, die London seit mehr als einer Woche in Atem hält.

Es ist nicht das erste Mal, dass Banksy einen Tierpark als Bühne wählt. 2001 tauchte sein Schriftzug im Zoo von Barcelona im Pinguin- sowie im Giraffengehege auf. Der Künstler nutzte in der Vergangenheit zudem häufiger Tiere, in der Regel waren es aber Ratten.

Als Erstes erschien am 5. August ein Steinbock an einer Hauswand im Südwestlondoner Stadtteil Kew. Täglich folgte ein weiteres Motiv: Zwei Elefanten schauten aus Fenstern, drei Affen hangelten an einer Brücke, ein Wolf heulte in einer Satellitenschüssel, zwei Pelikane schnappten an einem Fish-and-Chips-Geschäft nach Fischen, eine Raubkatze streckte sich auf einer leeren Werbetafel, und ein Schwarm Piranhas schwamm auf einem Glashäuschen der Polizei.

Zuletzt tauchte im Ostlondoner Bezirk Charlton ein Nashorn auf, das ein echtes liegen gebliebenes Auto zu besteigen scheint. Auf der Motorhaube des Wagens steht ein Verkehrskegel, sodass er ebenfalls wie ein Nashorn wirkt. Schon nach einem Tag wurde das Fahrzeug entfernt und ein Schutz für das Sprühwerk angebracht.

Anfällig für Vandalismus

Die Kunst im öffentlichen Raum ist aber anfällig für Vandalismus. So beschmierte ein maskierter Mann das Nashorn nur wenige Stunden nach der Enthüllung. Ein Video, das die BBC veröffentlichte, zeigt, wie der Unbekannte mit einer Sprühdose einen Tag auf den Unterbauch des Tieres setzt. Die Aktion dauerte nur wenige Sekunden. Anschließend verschwand der Mann wortlos und ging auch nicht auf frustrierte Rufe – „Warum tust du das?“ – von Schaulustigen ein.

Zuvor hatten bereits Unbekannte die Satellitenschüssel mit dem heulenden Wolf abmontiert. Zwei Werke wurden aus Angst vor Vandalen und Dieben entfernt: Das Piranha-Häuschen wurde zunächst abgesperrt und dann an einen sicheren Ort gebracht, wie die City of London mitteilte. Auch die sich genüsslich streckende Raubkatze wurde nach kurzer Zeit angeblich aus Sicherheitsgründen abgebaut. Der Eigentümer hat versprochen, das Werk einer Kunstgalerie zu schenken.

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