„Die Csárdásfürstin“ als Hit der Pramtaler Sommeroperette

Eva Maria Kumpfmüller als Sylva Varescu eine Klasse für sich

Zum elften Mal veranstaltet Intendant Harald Wurmsdobler die Pramtaler Sommeroperette. Bis 30. Juni steht Emmerich Kálmáns 1915 uraufgeführte „Csárdásfürstin“ auf dem Spielplan.

Im idyllischen Hof des Schlosses Zell an der Pram hatte die Operette, die durch die Fülle an populären Schlagern zu den bekanntesten und beliebtesten des Genres zählt, ihre umjubelte Premiere.

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Eva Maria Kumpfmüller ist eine Klasse für sich

Im Mittelpunkt steht die in Wien lebende gebürtige Schärdingerin Eva Maria Kumpfmüller, die im Rahmen der Pramtaler Sommeroperette nicht weniger als sechsmal die Hauptrolle verkörperte. Diesmal singt sie die Prachtpartie der Tingel-Tangel-Sängerin Sylva Varescu, die mit zahlreichen Umwegen zur Fürstin Kippert-Weilersheim reift.

Das Publikum erlebt die Durchdringung einer der schönsten Operettenpartien durch darstellerische Präsenz und einen zwischen Lyrik und Dramatik pendelnden Sopran, der Mimik, Gestik und Bewegung inhaltlich mühelos verkraftet. Eine Spitzenleistung!

Der bayerische Musical- und Schauspielstar Marion Dengler übernahm als Repräsentantin des mit Zell kooperierenden Theaters an der Rott in Eggenfelden die Regie. Dazu ließ sie sich von Manuel Kolip eine Einheitsbühne der einfachsten Art bauen.

Ein Rahmen und wenige Versatzstücke sind zu sehen, die den Solisten, vor allem aber auch den vielfach präsenten Mitgliedern des Chores der Pramtaler Sommeroperette und des Ensembles der OÖ. Tanzakademie genügend Raum zur Entfaltung bieten. Nachteilig ist, dass Dengler die dramaturgische Komponente bei der enormen Kürzung des Werkes ebenso wenig beachtet wie die Personenführung, ja den Solisten sogar vielfach die Möglichkeiten zur Entfaltung streicht.

Martha Matscheko auf dem Weg zur Diva

Martha Matscheko ist als Soubrette Stasi heute schon auf dem Weg zur Diva. Für den tenoralen Intendanten ist der Edwin eine Grenzpartie, die er mit allen Finessen seines Könnens von Vorsicht bis Strahlkraft meistert.

Michael Zallinger als Bonie wird seiner flotten Partie auch im zweiten Teil gerecht. Das von Bernhard Bruckboeg und Birgit Zamulo verkörperte Fürstenpaar ist regiemäßig zu diskret angelegt.

Großartiges Orchester

Besondere Wertschätzung gebührt dem an der Bühnenseite agierenden Orchester sINNfonietta unter der Leitung von Gerald Karl. Erzmusikalisch und auch in den kammermusikalischen Partien eindrucksvoll ist der Konsens mit dem Sänger- und Tänzerensemble. Das Publikum feierte an einem wunderschönen, heiteren Abend Solisten und Ensemble. Der Vorverkauf für die „Csárdásfürstin“ läuft gut. Für nächstes Jahr ist übrigens eine völlig unbekannte Operette vorgesehen: „Polnische Hochzeit“ von Josef Beer.

Von Ingo Rickl

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