Die Verbindung zwischen Musik und Malerei

Seit 30 Jahren wird an oö. Landesmusikschulen „Klang und Farbe“ unterrichtet

Elisabeth Birngruber vor einer ihrer Arbeiten
Elisabeth Birngruber vor einer ihrer Arbeiten © privat

Die Verbindung zwischen Musik und Malerei stellt ein Fach her, das heuer seit 30 Jahren am oö. Landesmusikschulen unterrichtet wird: „Klang und Farbe“ heißt es, ist einzigartig in Österreich und eröffnet den Schülern verschiedenster Altersstufen kreative Zugänge gleich zu mehreren Sparten der Kunst. Elisabeth Birngruber unterrichtet das Fach in Rohrbach und Puchenau.

„Ich habe immer schon Musik gemacht und gemalt und das auch intuitiv verbunden“, sagt die Absolventin des Instrumentalpädagogik Studiums Klavier am damaligen Bruckner Konservatorium.

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An der Kunstuni kam sie mit dem Fach „Klang und Farbe“ in Kontakt. „In Gruppen von bis zu sechs Personen werden dabei musikalische Parameter in Malerei umgesetzt“, erklärt sie. Soll heißen, es wird, inspiriert von Rhythmus, Klangfarbe, Struktur oder Instrumentation eines Musikstückes die Leinwand bearbeitet.

Auf unterschiedliche Art, in unterschiedlichen Stilen, mit unterschiedlichen Werkzeugen und Musik aus allen Genres: „Ich arbeite im Unterricht gern mit Vivaldi, dazu malen Kinder besonders gerne, aber auch Mozart. Und ich lasse auch immer wieder Literatur einfließen“, so Birngruber. Sie selbst male am liebsten zu schnelleren, improvisierten Klängen. Eine spielerisch-kreative Auseinandersetzung: „Man wird sensibilisiert, hört besser auf ein Orchester und lernt so Stile und Strukturen kennen.“ Vorkenntnisse sind dabei nicht notwendig.

Eine Sinnesempfindung löst eine andere aus

Die Verbindung zwischen Musik und Malerei ist freilich nicht neu. Schon Komponisten wie Alexander Skrjabin haben sich damit beschäftigt, Farben als Entsprechungen etwa zu Akkorden festgelegt. Diese Festlegungen sind jedoch in keiner Weise bindend, Assoziationen völlig individuell. „Eine Sinnesempfindung löst eine andere aus, der Fachausdruck dafür ist Synästhesie“, erklärt Birngruber. Musik, aber auch Gerüche etc. erzeugen Bilder im Kopf und hier auch auf der Leinwand. „In der Malerei steckt viel Bildhaftes, etwa, wenn man an ,La Mer´ von Debussy oder ,Bilder einer Ausstellung´ denkt“, so die Pädagogin. Eine Verbindung, die auch bei Menschen mit Beeinträchtigungen eingesetzt werde und jedem im Abtauchen in die Welt von Musik und Malerei für Stressabbau sorgen könne.

Bühnenbild für Musical „Annie“ in Bad Hall

Am Samstag wird das 30-Jahr-Jubiläum ab 15 Uhr in Bad Ischl (www.bad-ischl.landesmusikschulen.at) groß gefeiert. Elisabeth Birngruber und ihr Kreativteam „Klang und Farbe“ haben das Bühnenbild für das Musical „Annie“, das am Samstag im Stadttheater in Bad Hall Premiere feiert, gestaltet. Unmittelbar davor wird ebendort die Ausstellung „Menschenbilder“mit Arbeiten Birngrubers eröffnet.

Von Melanie Wagenhofer

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