Ein Linzer, der eigentlich Timm heißt

Moderator Frank Elstner feiert seinen 80. Geburtstag

Eben erst hat Frank Elstner den Muhammad-Ali-Gedächtnispreis der Deutschen Parkinson-Hilfe bekommen, der an den Boxstar erinnert. Seine Frau habe ihm zu Weihnachten einen Boxsack geschenkt, erzählt der Fernsehmoderator.

Dreimal die Woche trainiere er eine Viertelstunde lang. „Das ist ganz schön anstrengend“, sagt Elstner, der am Dienstag seinen 80. Geburtstag feiert.

Von „Wetten, dass..?“ bis „Wetten, das war’s..?“

Ab 1981 wurde der gebürtige Linzer, der in Baden-Baden aufwuchs und dort heute noch lebt, mit der ZDF-Samstagabendshow „Wetten, dass..?“ einem Millionenpublikum bekannt. Die ersten 39 Folgen moderierte er selbst. Danach übernahm Thomas Gottschalk. Viele verbinden Elstner auch mit der Versteckte-Kamera-Show „Verstehen Sie Spaß?“, Quizsendungen wie „Montagsmaler“ und „Jeopardy“, der Spielshow „Spiel ohne Grenzen“ und Tierdokus. Gerade arbeite er an einem Film über Wale.

In Hörspielen lieh der junge Elstner u. a. „Bambi“ und dem „Kleinen Lord“ seine Stimme. Seine Karriere begann so richtig nach seiner Journalistenausbildung in Karlsruhe in den 1960er-Jahren beim Hörfunk: Bei Radio Luxemburg wurde er zu einem der beliebtesten Moderatoren. Aus dieser Zeit rührt auch sein Künstlername Frank. Denn eigentlich heißt er Timm. Weil es beim Sender ein Sprecher namens Tom gab, wählte Elstner den Vornamen seines Bruders. „Timm und Tom, wäre mir vorgekommen wie Fix und Foxi“. Zu Hause werde er noch heute Timm genannt.

Nach dem Wechsel zum Fernsehen entwickelte Elstner TV-Shows, stand als Showmaster auf der Bühne oder lud als Gastgeber zu Talkrunden. Nicht alle Sendungen wurden Quotenhits. Seiner Beliebtheit beim Publikum schadete das nicht. Inzwischen gilt er als TV-Legende, hat neben Auszeichnungen etwa fürs Lebenswerk noch mit 77 Jahren den Preis als „Best Newcomer“ bei den Youtube-Goldene-Kamera-Digital-Awards bekommen — für seine Netflix-Interviewreihe „Wetten, das war’s..?“.

Seine Popularität nutzt Elstner auch für einen guten Zweck: 2019 machte er seine Parkinson-Erkrankung öffentlich und ist inzwischen Mitglied des Beirates der Parkinson-Stiftung. Mit deren Vorsitzendem Jens Volkmann hat er das Buch „Dann zitter ich halt“ geschrieben.

„Mir geht’s eigentlich ganz gut“, sagt Elstner: „Wenn ich überlege, was für eine furchtbare Krankheit ich habe, komme ich damit gut zurecht.“ Sein Glück sei, dass er erst spät erkrankte und der Verlauf mild sei. „Die Krankheit macht, was sie will — und nicht, was ich will.“

Elstner wirbt dafür, mehr Geld in die Forschung zu investieren. „Wir haben ja in den letzten Jahren gesehen, wie Wissenschaftler forschen können, wenn sie Geld haben.“ Trotz Krankheit geht Elstner jeden Tag ins Büro. Aufräumen sei so etwas wie eine zweite Lebensaufgabe. Auch behält er die Konkurrenz im Blick: „Ich schaue verhältnismäßig viel fern.“ Trotz des Ruhms ist er bodenständig geblieben, wie auch Wegbegleiter versichern. „Um ein normaler Mensch zu bleiben, muss man jeden Tag an sich arbeiten“, meint Elstner. Seinen Geburtstag will er mit Frau, Kindern und Enkeln feiern. Einen Wunsch hat er auch: „So schnell wie möglich Frieden in der Ukraine.“

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