Eine spannende Reise durch eine künstlerische Entwicklung und halb Europa ist die Retrospektive „Jean Egger. Revolutionär der modernen Malerei (1897-1934)“, die bis 7. Mai 2023 im Linzer Lentos zu sehen ist. Der gebürtige Kärntner, eigentlich Hans Egger, machte vielerorts Station und nahm Einflüsse auch von anderen Künstlern auf, gleichzeitig war er in seinen Werken oft seiner Zeit voraus. Und während man ihn in seiner Heimat Österreich verkannte, erlebte er schon zu Lebzeiten anderswo große Erfolge.
Stimmige Farbflächen und klug gestellte Trennwände führen durch die Schau, weisen Werken, darunter viele Landschaftsbilder, Lebensstationen zu: Olivenbäume erzählen von Aufenthalten in Sizilien, kleine, rote Häuser künden vom Hohen Norden, Porträts angesehener Persönlichkeiten vom Renommee des Künstlers zu Lebzeiten, der im Paris der 20er-Jahre seine größten Erfolge feiert und zu einem bedeutenden österreichischen Künstler der Zwischenkriegszeit wird. Am häufigsten hat Egger aber seine Lebensgefährtin Signe Wallin porträtiert, das Lentos hat viele der Bildnisse zusammengetragen. Die verschiedenen Darstellungen der Kirche des Kärntner Bergdorfes, aus dem seine Mutter stammte, zeigen die Entwicklung des Künstlers in Richtung Expressionismus.