Ennser Theater im Hof setzt auf neuen Spielort und den „Talisman“

Kleider machen Leute. Haare machen Ärger. Deshalb spielt hier eine Perücke die Titelrolle. Sie ist „Der Talisman“. Und das kommt so: Titus und Salome haben eine Variation auf Chromosom 16.

Was das bedeutet? Rote Haare. Und wie gesagt: Ärger. Denn die beiden Rotköpfe mögen die eigene Haarpracht zwar. Sonst tut das aber niemand. Denn rote Haare bringen Unglück, „brandeln“ unsere Herzen und Häuser an und – füllen Sie hier ein beliebiges Vorurteil ein.

Im Hause Cypressenburg sieht man das nicht anders. Just dort landet Titus aber, nachdem er einem Marquis, der eigentlich ein Friseur ist, das Leben gerettet hat und zum Dank eine schwarze Perücke erhält.

Mit dem Talisman am Haupte macht der getarnte Rotschopf einen schnellen Aufstieg durch die unterschiedlichen Machtbereiche dreier Witwen. Co-Rotschopf Salome ist dabei (nicht nur) Mitwisserin. Ob das gutgeht?

„Der Talisman“ ist eines der meistgespielten und bekanntesten Stücke Johann Nestroys. Die „Posse mit Gesang“, wie Nestroy seine Deklination der Wechselwirkungen zwischen Außenseiter(n) und Kollektiv nennt, wurde vor 184 Jahren uraufgeführt und beschreibt doch gesellschaftliche Mechanismen, wie wir sie heute tagtäglich beobachten können.

Das Theater im Hof Enns setzt heuer auf Martin Beck, Christiane Burghofer, Christian Himmelbauer (zugleich Regisseur), Hans Wagner und Sarah Zelt in den Hauptrollen und wartet zudem mit einem neuen Spielort auf, nämlich im Innenhof des Museums Lauriacum direkt am Ennser Hauptplatz.

„Der modern-historische kulturelle Hotspot bekommt ein Sommertheater-Highlight in seinen Hof. Und das Theater im Hof seinen neuen – ja, Hof! – umgeben von einer der bedeutendsten römischen Schausammlungen Österreichs. Ein Best-Case-Szenario. Wir freuen uns“, heißt es in einer Aussendung des gemeinnützigen Theater- und Kulturvereins, der bereits seit 1981 existiert.

Die Premiere steigt am 12. Juli, danach folgen 14 weitere Termine: Alle Infos auf www.theater-im-hof.at.

Die mobile Version verlassen