Der Statistiker und ehemalige „Hochrechner der Nation“ Gerhart Bruckmann ist am Wochenende im Alter von 92 Jahren gestorben. Das teilte seine Familie der APA mit. Mit einem von ihm entwickelten Modell wurde 1966 die erste Wahlhochrechnung durchgeführt – bis 1986 war er dann bei allen Wahlen im ORF als Hochrechner und Kommentator im Einsatz. Anschließend wechselte er als ÖVP-Abgeordneter in den Nationalrat, wo er etwa als Seniorensprecher der Partei fungierte.
Bruckmann wurde am 9. Jänner 1932 in Wien geboren und schlug nach längerer Tätigkeit in der Wirtschaftskammer eine wissenschaftliche Karriere ein. 1966 habilitierte er sich an der Uni Wien im Bereich Statistik – anschließend übernahm er für ein Jahr eine Professur an der Uni Linz, bevor er als Professor 1968 an die Uni Wien zurückkehrte. Im selben Jahr wurde Bruckmann zum Direktor des Instituts für Höhere Studien bestellt, das er bis 1973 leitete. 1972 wurde er außerdem wirkliches Mitglied der philosophisch-historischen Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.