Der „Fall Lucona“-Aufdecker Hans Pretterebner ist tot. Der Journalist und spätere kurzzeitige FPÖ-Abgeordnete starb bereits am Samstag, 12. Oktober, im Alter von 80 Jahren. Das berichtete der „Kurier“ und wurde von Pretterebners Sohn gegenüber der APA bestätigt. Der gebürtige Steirer deckte gemeinsam mit Gerald Freihofner auf, dass das Schiff Lucona 1977 im Indischen Ozean wegen eines versuchten Versicherungsbetrugs versenkt wurde, wobei sechs Personen starben.
Pretterebner wurde am 8. April 1944 in Graz-Haselsdorf geboren. Seine Berufstätigkeit begann Pretterebner als Angestellter eines Grazer Zeitungs- und Buchverlages. Später war er Direktionsassistent in einem mittleren Industriebetrieb. Nebenberuflich war Pretterebner immer auch als freier Journalist tätig. 1975 wurde er hauptberuflich Publizist und betätigte sich seit Mitte der 80er-Jahre auch als Sachbuchautor.
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Ebenfalls 1975 gründete er die konservativ-liberale Monatsschrift „Politische Briefe“, die bis 1983 erschienen. In diesem Jahr begann Pretterebner nach eigenen Angaben mit den Recherchen im „Fall Lucona“, 1987 erschien das gleichnamige Buch und wurde zum Bestseller. Udo Proksch, der im Mittelpunkt des Skandals stand, wurde wegen Mordes 1992 verurteilt.
1993 veröffentlichte Pretterebner das Buch „Das Netzwerk der Macht“. Später betätigte er sich als Herausgeber des Monatsmagazins „Top-Information“ und der Schriftenreihe „Standpunkt“. Abseits seiner publizistischen Tätigkeit kandidierte er auch für die FPÖ als „unabhängiger Kandidat“ für den Nationalrat. Von November 1994 bis September 1995 saß er als Abgeordneter im Parlament.