Gefühlswelten aus dem Comicfundus

„Tremor“: Arbeiten des österreichischen Künstlers Hubert Schmalix im Linzer Schlossmuseum

Es gibt keine Erklärungen von ihm, weder zu einzelnen Kunstwerken noch zum Titel der Ausstellung, der da „Tremor“ (bis 26. Jänner 2025) lautet, was so viel wie krankhaftes Zittern bedeutet. Der gebürtige Grazer Hubert Schmalix zeigt im Linzer Schlossmuseum ab Freitag aktuelle Arbeiten, Ölgemälde, die noch nirgends zu sehen waren. Expressive Farbigkeit, starke Konturen und naive Figuration prägen sie, wie Kuratorin Inga Kleinschmidt erläutert.

„Lebende Zeitkapsel“

Einen der Höhepunkte bildet ein ganzes Schmalix-Panorama, eine „lebende Zeitkapsel“, die extra für Linz entstanden ist und in die man als Besucher der Ausstellung via 3D-Brille eintauchen kann. Die Virtual-Reality-Erfahrung macht die gemalte Landschaft sichtbar und passt sich an aktuelle Wetterdaten und Uhrzeiten an. Beginnt es draußen zu regnen, spiegelt sich das auch im digitalen Kunstwerk, Tageszeiten verändern die Farbtemperatur im Bild. So werden sowohl die Schönheit der Natur als auch ihre Verletzlichkeit sichtbar.

Hauptquelle für Schmalixs klar definierte und reduzierte Formsprache ist die Welt der Comics. Jede Figur und jede Landschaft kommt flächig daher und mit der für Comics typischen starken Kontur. So übersetzt der Künstler die Zeichensprache des kleinformatigen Mediums in großformatige Ölgemälde mit starker Wirkung, konzentriert sich dabei auf die Wiedergabe der Verfassung und Gefühle seiner Protagonisten. Und überlässt die Geschichten und Interpretationen zu Bildinhalten allein der Fantasie des Betrachters.

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