„Weißt du noch, damals…“ — Marianne (Senta Berger) und Günter (Günter Maria Halmer) haben ihr Leben als Paar über fünf Jahrzehnte gelebt. Mit Höhen und Tiefen. Und am Ende steht für die beiden 80-Jährigen Routine.
Bis Günter am Hochzeitstag mit einer Wunderdroge anrückt, die das Hirn aufputscht. Die Erinnerung und die Gefühle der jugendlichen Anfänge der Liebe werden zurückgebracht. Und das erste Mal seit vielen Jahren sprechen Günter und Marianne wirklich miteinander… Das Grundsetting, das Regisseur Rainer Kaufmann mit seinem Co-Drehbuchautor Martin Rauhaus ersonnen hat, ist dabei denkbar schlicht: Der gesamte Film spielt im Haus von Günter und Marianne. Und letztlich geschieht nichts, außer dass die beiden miteinander sprechen. „Weißt Du noch?“ verlässt sich vollends auf seine beiden Schauspiellegenden.
Berger ist eine wohlartikulierende Dame, jedoch nicht abgehoben oder unpassend im gutbürgerlichen Setting. Halmer hingegen gibt den von ihm wohlbekannten intellektuellen Grantler. Und gerade dadurch entwickelt der Film einen Sog der Authentizität.
Was sich zwischen diesen beiden Menschen abspielt, ist charmant, ein Wechselbad der Gefühle aus Melancholie und wiedererwachender Freude, wenn auch nur für kurze Zeit, hält die Wirkung der Pille doch nicht lange an. Nun müssen sich Marianne und Günter der Realität stellen.
Letztlich ist „Weißt Du noch“ das schauspielerische Hochamt für zwei deutschsprachige Kinostars, ein Sujet, das es sonst nur selten auf die große Leinwand schafft. Dass Regisseur Kaufmann dabei zum Mittel einer Wunderpille greift, anstatt offenzuhalten, wie weit diese wirkt, ist ein kleiner Wermutstropfen in einem ansonsten lebensklugen Werk.