Glanzvolle Geburtstags-„Schubertiade“

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Für den 15. Mai lud Robert Holzer, seit 2011 Institutsdirektor für Gesang und Musiktheater an der Bruckner-Universität, aus Anlass seines 60. Geburtstags zu einer „Schubertiade“ in den Bildersaal des Palais Linz ein.

Dem Bassisten mit langer internationaler Karriere gelang es eindrucksvoll, im Wortsinn des historischen Begriffs „Schubertiade“, sozusagen familiär eine ganze Schar von Sängerinnen und Sängern zu versammeln, die er zu seinem nicht gerade kleinen Freundes- und Weggefährten-Kreis zählt: Die Sopranistinnen Juliane Banse, Ursula Langmayr und Birgid Steinberger, Ruxandra Donose (Mezzosopran), die Tenöre Robert Brooks, Alexander Kaimbacher und Michael Schade, sowie Adrian Eröd (Bariton).

Als unglaublich feinfühliger und wandlungsfähiger Klavierbegleiter fungierte Thomas Kerbl im gesamten Programm, das einem sorgfältig geplanten Streifzug durch das riesige und vielfältige Liedschaffen Franz Schuberts glich. In reizvoller Abwechslung fand sich nebeneinander sehr Bekanntes und Beliebtes wie „Gute Nacht“ , „Der Lindenbaum“ und „Die Forelle“, im Gegensatz zu eher selten Gehörtem wie das Quartett „Des Tages Weihe“, „Wehmut“, „Licht und Liebe“. Komödiantisches („Die Advokaten“) hatte ebenso Platz wie Tragisches („Der Wanderer an den Mond“, „Auf dem Flusse“ aus der „Winterreise“).

Alle Interpretinnen und Interpreten verstanden es, ihre individuelle Sicht auf Schubert stimmig zu präsentieren; aus dem durchgängig hohen Niveau ragten – subjektiv empfunden – noch einige Glanzpunkte heraus: Juliane Banses zwischen Humor und Drama stark kontrastierende Version von „An Silvia“ und „Gretchen“, die epische Breite von „Auf dem Strome“, differenziert artikuliert durch Michael Schade und Siegfried Schenner (Bassetthorn), die edel geführte Stimme Adrian Eröds in den „Winterreise“-Liedern und — last, not least — Robert Holzers Interpretation des berühmten „Ständchens“.

Dem schwungvollen Ausklang durch das Quartett „Geselligkeit“ (Langmayr, Donose, Kaimbacher, Holzer) folgten noch zwei Zugaben; das begeisterte Publikum applaudierte im Stehen, spürend, dass diese „Schubertiade“ mit ihrer Dichte an internationalen Stars wohl ein einmaliges Erlebnis war.

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