Seit langer Zeit und immer wieder wird sie bewundert, die lettische Mezzosopranistin Elina Garanca, in Linz zuletzt am Freitag im ausverkauften Musiktheater in einem Galakonzert aus einem besonderen Anlass. Das Musiktheater wird bald zehn Jahre alt und wurde damals mit einer Aufführung der Oper „Der Rosenkavalier“ von Richard Strauss eröffnet. Was für ein nobles Geschenk des Weltstars, ihr Programm mit Auszügen aus diesem Werk zu starten. Mit einer Walzerfolge, reizvoll arrangiert von Karel Mark Chichon, und dem Terzett und Finale aus dem dritten Akt der Oper, in dem der Garanca als Octavian, Erica Eloff als Marschallin, Ilona Revolskaya als Sophie und Martin Achrainer als Faninal beiseite standen.
Die Garanca kann eben „ziemlich alles“ ohne Selbstüberschätzung. Zu ihrer göttlichen Stimme kommen der perfekte Einsatz in allen Lagen, die mühelose Führung, alle nötigen Kriterien der Vortragswerte, die emotionsgesättigte Musikalität einer Erscheinung zur Augenweide und nicht zuletzt die Ausstrahlung ihrer natürlichen Bühnenpräsenz. Davon gab es verstärkt zu genießen auch im zweiten Opernblock, mit Auszügen aus Bizets „Carmen“, unter anderem der Urfassung der „Habanera“. Das übrige, (Operetten)-Programm für Garanca, eine Reverenz an Ungarn, bestand aus einer Lehár-Arie aus „Zigeunerliebe“ und aus dem Rosenlied aus Carl Zellers Operette „Der Vogelhändler“.