Ein ganz besonderes Klangerlebnis ermöglicht das Bruckner Orchester Linz (BOL) dem Publikum am 9. November. Denn dann ist man dazu eingeladen, im Foyer des Musiktheaters mitten im Orchester Platz zu nehmen und zu lauschen. Und auch der „Rest“ des Tages, den man im „Boliversum“ verbringen darf, ist gefüllt mit Erlebnissen für alle Altersklassen rund um Oberösterreichs großartiges Orchester. Am 17. November startet dann der nächste Durchgang der Konzertreihe des BOL, die seit 2020 viel Zuspruch beim Publikum findet.
Mittendrin nimmt man einmal Klänge von links, mal von rechts stärker wahr, erlebt die Einsätze der Musiker aus nächster Nähe, das gemeinsame Atmen eines großen Klangkörpers, dessen Homogenität fasziniert. Ein Erlebnis auch, den Dirigenten von vorne zu erleben, Markus Poschner, über dessen Gesicht immer wieder Begeisterung und Freude huschen. Der Presse wurde bei einer „symphonisch groß besetzten Pressekonferenz“ (Norbert Trawöger) am Mittwoch ein Vorgeschmack auf den „Tag im Boliversum“ am 9. November geboten.
Hörempfehlung in der New York Times
Mitgelauscht hat auch Landeshauptmann Thomas Stelzer, der das Bruckner Orchester als „etwas sehr Besonderes für das Land Oberösterreich“ würdigte, „das zur Marke als Kulturland beiträgt und selbst längst zur Marke geworden ist“, den Tag im Universum des Bruckner Orchesters teaserte er als einzigartige Erfahrung an. Das Orchester habe sich gerade auch im Brucknerjahr weit über die Grenzen des Landes hinaus in die Herzen des Publikums gespielt und speziell unter Markus Poschner hierzulande noch stärker verankert. Auch der Chefdirigent selbst betonte, wie stark sich das Orchester mit dem Publikum hierzulande verbunden fühle, aber auch, wie wichtig es sei, überregional präsent zu sein und wies auf eine Hörempfehlung hin, die kürzlich die New York Times zu den Gesamtaufnahmen von Bruckner des BOL gebracht habe.
Im Orchester sitzen und Musiker beim Speed-Dating treffen
Die Besucher lernen die Orchestermusiker am 9. November aber nicht nur spielend, sondern auch beim Speed-Dating in kurzen Gesprächen kennen und in kleineren Gruppen bei Minikonzerten im Musiktheater als Jazzensemble oder in Form des Formates „Bruckner goes Wirtshaus“. Auf der Roten Couch im Orchestersaal sind Markus Poschner und der künstlerische Direktor des BOL, Norbert Trawöger, anzutreffen und wer Lust hat, kann an verschiedenen Workshops teilnehmen, bei denen getanzt, musiziert und sogar komponiert wird. In einer Fotobox kann man sich mit einem Orchesterinstrument ablichten.
Zwei Slots stehen den Besuchern an diesem Tag bei kostenlosem Eintritt zur Verfügung, einer von 10 bis 13.30 Uhr, ein zweiter von 13.30 bis 17 Uhr. Eintrittskarten sind ausschließlich online über das Ticketingservice des Landestheaters erhältlich.
Geburtstagskonzert für Russel Davies
Die mittlerweile schon traditionelle Konzertreihe des BOL, die an fünf Konzertterminen im Brucknerhaus und heuer auch als vierteiliges Abo im Musikverein Wien stattfindet, startet am 17. November mit einem Geburtstagskonzert für und mit Dennis Russell Davies. Der Vorgänger von Markus Poschner feiert heuer seinen 80. Geburtstag und hat mit Tschaikowskis Klavierkonzert Nr. 2 und Rachmaninoffs 23. Sinfonie ein überraschendes Programm gewählt, am Klavier Elisabeth Leonskaja.
Am 20. Dezember stehen die „Alpensinfonie“ von Richard Strauss und Lieder von Hugo Wolf auf dem Programm, das BOL musiziert unter dem jungen Dirigenten David Afkham, als Solist ist einer der ganz großen Liedsänger unserer Zeit, Matthias Goerne, angekündigt.
Ein selten gespieltes Werk ist mit Tschaikowskis „Manfred“ am 28. März beim dritten Konzert zu hören, das Dirigat wird dann für die restlichen drei Konzerte der von der OÖ. Versicherung unterstützten Reihe Markus Poschner übernehmen.
Heimspiel für Sietzen
Ein Heimspiel für den bekannten Schlagzeuger Christoph Sietzen steht am 16. Mai an, der in einem für ihn komponierten Werk von Johannes Maria Staud zu hören sein wird. Poschner hat für dieses Konzert auch sämtliche Fidelio-Ouvertüren angesetzt.
Sehr am Herzen liege ihm, so Poschner, die 4. von Gustav Mahler, die im letzten und fünften Konzert zu Gehör gebracht wird, für das Erica Eloff als Solistin mit dabei ist, deren Gesang Poschner, der dafür schon einmal mit Eloff zusammengearbeitet hat, als „zum Niederknieen schön“ anpreist.
Von Melanie Wagenhofer